Pflege-Ausbildungsreform in Österreich

Frau Mag.a Mag.a, MAS Sonja Schneeweiss ist dipl. Krankenpflegerin, Soziologin und Pflegewissenschafterin und derzeit als Organisationsentwicklerin in der Direktion des Pflegedienstes des AKH Wien am medizinischen Universitätscampus tätig.

Red.: Frau Mag.a Schneeweiss, Sie arbeiten derzeit in der Organisationsentwicklung und waren  einige Jahre an der Akademie für Fort- und Sonderausbildung tätig. In einer der letzten Ausgaben der Gastro&Hepa-News bekamen wir von Frau Dr. Pfeifer Einblick in das Ausbildungsschema der Pflegeberufe unseres Nachbarlandes Deutschland. Das Interview mit Ihnen wird uns sicherlich zu einem besseren Durchblick bei der österreichischen Reform der Pflegeberufe verhelfen. Welche Grundausbildungen in der Krankenpflege gibt es derzeit?

Schneeweiss: In Österreich hat sich bereits die Ausbildung zum gehobenen Dienst an Fachhochschulen etabliert. Hier schließen die AbsolventInnen mit einem BSc ab und haben die Möglichkeit, sich im tertiären Bildungssektor weiterzuentwickeln. Diese Ausbildung dauert sechs Semester.
Gegenwärtig wird noch die Ausbildung zum gehobenen Dienst der Gesundheits- und Krankenpflege an Schulen für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege angeboten. Auch die Kinder- und Jugendlichenpflege und die psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflege können noch als spezielle Grundausbildungen in Schulen absolviert werden. Alle diese Ausbildungen dauern drei Jahre. Die AbsolventInnen schließen mit einem Diplom ab, Weiterbildungsmöglichkeiten sind über eigene Institutionen möglich, befinden sich jedoch nicht im allgemeinen, gesellschaftlich üblichen Bildungssektor. Die Berufsausbildung im sekundären Bildungssektor wird in den nächsten Jahren aufgelassen, Wien hat sich beispielsweise zu einer Überführung der generalisierten Grundausbildung ab 2018 entschieden.