Kann man sich ohne Bedenken von Nicht-ÄrztInnen endoskopieren lassen?

Der Bedarf an endoskopischen Eingriffen steigt stetig. Demgegenüber bleibt die Zahl an ausgebildeten EndoskopikerInnen relativ konstant.

Ziel der vorliegenden Studie war es, die Qualität endoskopischer Untersuchungen des oberen und unteren GI-Trakts zu erheben, wenn Nicht-ÄrztInnen endoskopieren.

In die Metaanalyse wurden Studien aufgenommen, die Daten zu Gastroskopie, Coloskopie und Sigmoidoskopie, durchgeführt von nicht-ärztlichem Personal (diplomierten Pflegekräften, Nurse Practitioners und Physician Assistants) beinhalten. Als Bewertungskriterien für die Qualität der Endoskopien wurden die Detektionsrate von Polypen, Adenomen und Karzinomen sowie die Komplikationsrate herangezogen.

Die meisten in die Metaanalyse aufgenommenen Studien betreffen Screening-Sigmoidoskopien, durchgeführt von diplomierten Pflegepersonen. Die zusammengefassten Daten zu Screening-Sigmoidoskopien durch diplomierte Pflegekräfte, Nurse Practitioners und Physician Assistants zeigen Polypendetektionsraten von 9,9% (diplomierte Pflegekräfte) und 23,7% (Nurse Practitioners und Physician Assistants), Adenom-Detektionsraten von 2,9% und 7,2%, Detektionsraten von colorektalen Karzinomen von 1,3 und 1,2% sowie Komplikationsraten von 0,3 und 0 auf 1000 Sigmoidoskopien. Es gibt keine signifikanten Unterschiede von diplomierten Pflegekräften, Nurse Practitioners/Physician Assistants im Vergleich zu ärztlichen EndoskopikerInnen.

In den drei Studien zu endoskopierendem nicht-ärztlichem Personal bei Coloskopien war die Adenom-Detektionsrate 26,4%, die Zoekumerreichrate 93,5% und die Komplikationsrate 2,2% auf 1000 Eingriffe. Bei den wenigen Studien zur Gastroskopie waren 99,4% der von nicht-ärztlichem Personal vorgenommenen Untersuchungen erfolgreich und komplikationslos.