GASTRO&HEPA-News
Duodenal infusion of donor feces for recurrent Clostridium difficile.
van
Nood E, Vrieze A, Nieuwdorp M, et
al.
N Engl J Med 2013; 368:407-15
Department of Internal Medicine, Academic Medical Center, University of Amsterdam, Amsterdam, The Netherlands.
Neue Erkenntnisse über die Funktion des intestinalen Mikrobioms und ihre therapeutische Anwendung:
Zwei
neue Arbeiten einer Arbeitsgruppe in Holland (bestehend u. a. aus
Gastroenterologen, Kardiologen, Endokrinologen, Bakteriologen und
Immunologen) beschäftigten sich mit den Effekten eines veränderten
intestinalen Mikrobioms nach Stuhltransplantation.
Der von
Vrieze A. et al. in Gastroenterology 2012 publizierte Artikel beschreibt
die Auswirkungen einer Stuhltransplantation von gesunden,
normalgewichtigen Spendern auf adipöse Patienten mit pathologischer
Insulinsensitivität. Das Mikrobiom scheint eine große Bedeutung für den
Stoffwechsel zu haben. Tiermodelle zeigen, dass die Entwicklung einer
Adipositas in engem Zusammenhang mit dem intestinalen Mikrobiom steht.
Im Tierversuch zeigte sich, dass dünne Mäuse eine stärkere Diversität an
Darmbakterien haben als dicke und dadurch einen stärkeren
Kohlenhydrat- und Fettverbrauch zeigen. Bei Menschen ist der kausale
Zusammenhang zwischen Zusammensetzung der Dünndarmflora und Metabolismus
unbekannt. Die meisten Studien beschäftigen sich mit den
Dickdarmbakterien, obwohl der Dünndarm für die Aufnahme von
Kohlenhydraten und Fetten verantwortlich ist und somit bei
metabolischem Syndrom eine wichtige Rolle spielt. Darüberhinaus enthält
der Dünndarm sensorische Mechanismen, die, abhängig von der
bakteriellen Besiedlung des Dünndarmes, die Insulinsensitivität
beeinflussen. So wurde von den Autoren postuliert, dass von nicht
adipösen Personen gewonnener Stuhl, in den Dündarm infundiert, zu einer
„Re-Bilanzierung“ der fettsuchtogenen Darmflora führt und damit eine
positive Auswirkung auf den Energiestoffwechsel und die
Insulinsensitivität von Personen mit metabolischem Syndrom haben würde.
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