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Prävention des akuten Nierenversagens durch Aminosäuren?


Intravenous amino acid therapy for kidney protection in cardiac surgery patients: A pilot randomized controlled trial.     

Pu H, Doig GS, Heighes PT, Allingstrup MJ, Wang A, Brereton J, Pollock C, et al.

J Thorac Cardiovasc Surg 2019; 157:2356-2366

 

Diese zunächst möglicherweise überraschende Frage, ob Aminosäuren einen protektiven Effekt auf die Niere entfalten könnten, beruht auf der Tatsache, dass die Nierenfunktion eines Menschen eben nicht konstant ist, sondern sich je nach Anfall osmotisch aktiver Substanzen, die ausgeschieden werden müssen, ändert. Quantitativ am wichtigsten für diese Funktionsänderung ist Harnstoff. Bei Fasten oder bei einer eiweißarmen Diät ist die Nierenperfusion und -funktion niedriger als nach eine proteinreichen Diät oder nach einer intravenösen Aminosäureinfusion. Die Differenz zwischen basaler Nierenfunktion nach Fasten und der maximalen Steigerung der Nierenfunktion nach einer Proteinzufuhr wird als „renale Reservekapazität“ bezeichnet (z. B. Flieser D; JASN 1993;  3:1371). Diese umfasst bei Gesunden etwa 25% der Nierenfunktion; bei Einnierigkeit, im Alter und verschiedenen Krankheitszuständen, wie Diabetes mellitus oder chronischer Niereninsuffizienz ist diese vermindert.

Wenn nun eine i.v. Aminosäurezufuhr die renale Perfusion und exkretorische Nierenfunktion steigert, stellt sich die Frage, ob bei Patienten, die ein Risiko aufweisen, ein akutes Nierenversagen (AKI) auszubilden, durch diese Maßnahme eine Nierenschädigung vermindert oder sogar vermieden werden könnte. Zu dieser interessanten und klinisch relevanten Fragestellung gibt es bislang wenige Untersuchungen, zwei Studien dazu sind kürzlich publiziert worden.

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Tags: nutrition-news nephrologie nierenversagen aminosäuren prävention 

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