Süßstoffe in der Muttermilch:

Muttermilch ist der Goldstandard der Säuglingsernährung und enthält vor allem Eiweiß, Fett, Lactose, Muttermilch-Oligosaccharide (HMOs), Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine, Wachstumsfaktoren, Peptide, Hormone, Enzyme und antimikrobielle Faktoren (Bardanzellu F; Front Pediatr 2018; 6:215). Beim gesunden Reifgeborenen wird empfohlen, bis zu sechs Monate exklusiv zu stillen (ESPGHAN Committee on Nutrition; J Pediatr Gastroenterol Nutr 2009; 49:112).

Zahlreiche Arbeiten konnten bestätigen, dass Muttermilch die optimale Ernährung für das Kind darstellt zur Prävention von Adipositas und Typ-2-Diabetes (Yan J; BMC Public Health 2014; 14:1267; Horta BL; Curr Diab Rep 2019; 19:1). Das Stillen hat auch einen positiven Effekt bei Kindern mit angeborenen Herzfehlern (Davis JA; Adv Neonatal Care 2019; 19:212), es dient zur Prävention nekrotisierender Enterokolitis (NEK) (Bode L; Front ­Pediatr 2018; 6:385) und bei frühgeborenen Retinopathie (Zhou J; Pediatrics 2015; 136:e1576). 

Die Ernährungsgewohnheiten der Mutter haben Auswirkungen auf die Produktion und die Zusammensetzung der Muttermilch. Mangelernährte und adipöse Mütter weisen im Vergleich zu normalgewichtigen stillenden Müttern eine geringe Laktation auf (ESPGHAN Committee on Nutrition; J Pediatr Gas­troenterol Nutr 2009; 49:112). Forscher haben herausgefunden, dass Mütter, die bereits vor der Schwangerschaft einen BMI > 30 kg/m² hatten oder während der Schwangerschaft eine extreme Gewichtszunahme hatten, nach der Entbindung eine verzögerte Lactogenese II aufwiesen (Preusting I; J Hum Lact 2017; 33:684).