NUTRITION-News
Body mass index and the risk of infections in institutionalised geriatric patients.
Dorner
TE, Schwarz F, Kranz A, et al.
Br J Nutr 2010; 103:1830-5
Institute of Social Medicine and Epidemiology, Medical University Graz, Graz, Austria.
Bevölkerungsbasierte Untersuchungen zeigen, dass bei älteren Personen
sowohl ein niedriger als auch ein hoher Body Mass Index (BMI) - ähnlich
wie in der Allgemeinbevölkerung - das Mortalitätsrisiko erhöhen.
Allerdings ist diese U-förmige Kurve im Vergleich zu jener der
Allgemeinbevölkerung deutlich nach rechts verschoben und zeigt die
niedrigste Mortalität nicht im Normalgewichtsbereich, sondern bei einem
BMI von 28.2 kg/m² bei Männern und 27.1 kg/m² bei Frauen (Zajacova A;
2008; Populations Studies Center Research Report 08-639, University of
Michigan) und damit im Bereich des „Übergewichts“ der klassischen
BMI-Einteilung.
In der angeführten Publikation im Britisch
Journal of Nutrition mit Daten aus dem Haus der Barmherzigkeit, einer
geriatrischen Sonderkrankenanstalt in Wien, wurde bei hochbetagten
Personen auch eine U-förmige Kurve bezüglich BMI und der Inzidenz von
Infektionskrankheiten gezeigt. Die geringste Inzidenz von
Infektionskrankheiten ergab sich in dieser Population bei einem BMI von
27-28 kg/m², also ebenfalls im Bereich des „Übergewichts“. Personen mit
einem niedrigeren BMI hatten eine höhere Inzidenzrate von
Infektionskrankheiten. Aber auch Adipositas war, unabhängig von
medizinischen Ko-Faktoren wie Diabetes mellitus, mit einem erhöhten
Risiko für Infektionskrankheiten verbunden (Dorner TE; Br J Nutr 2010;
103:1830).
Dieser gezeigte Zusammenhang zwischen BMI und Infektionskrankheiten
könnte zur Erklärung des Zusammenhangs zwischen BMI und Mortalität bei
hochbetagten Menschen beitragen, da Infektionen bei
institutionalisierten Hochbetagten mit einem hohen Mortalitätsrisiko
einhergehen (Richards CL; J Am Med Dir Assoc 2007; 8:S18).
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Tags: nutrition-news ernährung adipositas infektionen geriatrie
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