NUTRITION-News
Projected effect of dietary salt reductions on future cardiovascular disease.
Bibbins-Domingo
K, Chertow GM, Coxson PG, et al.
N Engl J Med 2010;
362:590-9
Department of Medicine, University of California, San Francisco, San Francisco, CA 94143, USA.
Eine Reduktion der Salz-Zufuhr gehört bei bestehender Hypertonie nach
allen internationalen Empfehlungen zum festen Therapiebestandteil. Die
positiven Effekte einer verminderten Salzzufuhr wurden eindrücklich in
einer neuen Studie bei Patienten mit therapieresistenter Hypertonie (=
trotz im Mittel 3.4 Antihypertensiva keine befriedigende
Blutdruckeinstellung) bestätigt (Pimenta E; Hypertension 2009; 54:475).
Eine Verminderung der Zufuhr von Salz auf 50 mmol (=3 g)/Tag führte zu
einer - gegenüber bisherigen Studien bei milderen Hypertonieformen -
wesentlich ausgeprägteren mittleren Reduktion des systolischen
Blutdruckes um 22.7 mmHg, des diastolischen um 9.1 mmHg. Groteskerweise
klaffen Empfehlung und Praxis gerade in dieser Frage extrem weit
auseinander: Wahrscheinlich halten weniger als 10% der Hypertoniker
tatsächlich eine Salzbeschränkung ein.
Was jedoch in den letzten Jahren kontrovers wie wenige andere
medizinische Themen diskutiert wurde, ist die Frage der Sinnhaftigkeit
einer generellen Salzbeschränkung in der Bevölkerung. Auf vielen
Kongressen werden zu diesem Thema Pro-Con-Diskussionen abgehalten.
Vielfach herrscht die Meinung vor - und das widerspiegelt sich auch in
den Kommentaren der wichtigsten medizinischen Zeitschriften -, dass nur
ein beschränkter Personenkreis, „Salz-sensitive“ Personen und eben auch
manifeste Hypertoniker von einer derartigen Maßnahme profitieren würden.
Eine generelle Salzbeschränkung für die allgemeine Bevölkerung würde
nur einen marginalen Nutzen erbringen, der jedenfalls in keiner
akzeptablen Relation zum Aufwand steht.
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