Alkoholkonsum nach Myokardinfarkt:

Patienten, die wegen eines akuten Herzinfarktes stationär behandelt werden, nehmen sich insbesondere in der Akutphase vor, ihren Lebensstil zu ändern. Interessanterweise gehört dazu häufig, keinen Alkohol mehr zu trinken. Nun ist bekannt, dass ein übermäßiger Alkoholkonsum zur Leber-Zirrhose oder einem Wernicke-Korsakoff Syndrom führen kann. Andererseits ist ein mo­derater Alkoholkonsum mit einer Lebensverlängerung sowohl in der Allgemeinbevölkerung als auch bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit verbunden.

In der großen prospektiven INTERHEART-Studie war ein moderater Alkoholkonsum mit einem protektiven Effekt vor dem Auftreten eines Herzinfarktes verbunden. Diese neue SHEEP-Studie von Janszky und Kollegen erweitert nun das Wissen über positive Effekte eines moderaten Alkoholkonsums nach akutem Herzinfarkt. In dieser Studie wurde der Effekt von Alkoholkonsum nach überlebtem Herzinfarkt auf das Gesamtüberleben nach bis zu 8 Jahren untersucht. 1346 Patienten mit akutem Herzinfarkt wurden während des stationären Aufenthalts über ihre Trinkgewohnheiten in den zurückliegenden Jahren befragt. Nach diesen Informationen wurden die Patienten in 5 Gruppen unterteilt:

1. Langzeit-Abstinenzler (n=1041)
2. Kurzzeit-Abstinenzler (erst nach dem Infarkt) (n=79)
3. Wenig-Trinker (< 5 g Alkohol/Tag) (n=3495)
4. Mäßige Trinker (5-20 g Alkohol/Tag) (n=3549)
5. Viel-Trinker (> 20 g Alkohol/Tag) (n=2424)