NUTRITION-News
Is MOF an outcome parameter or a transient, adaptive state in critical illness?
Mongardon N, Dyson A, Singer M Curr Opin Crit Care 2009; 15:431-6
Bloomsbury Institute of Intensive Care Medicine, Department of Medicine, University College London, London, UK.
Die Arbeitsgruppe um Mervyn Singer beschäftigt sich seit längerem mit septischen Prozessen auf zellulärer Ebene (Rudiger, A; Swiss Med Wkly 2008; 138:43; Singer, M; Clin Chest Med 2008; 29:655). In dem hier diskutierten Review (Mongardon, N; Curr Opin Crit Care 2009; 15:431)
hinterfragen die Autoren unsere bisherigen Vorstellungen über Genese
und klinische Bedeutung des Organversagens im septischen Zustandsbild.
Es ist bekannt, dass die Prognose bei Sepsis umso schlechter wird, je
größer die Anzahl der Organe mit Dysfunktion ist, wenn die Inflammation
nicht in den Griff bekommen wird. Andererseits ist es jedoch auffallend,
dass in septischen Organen bei der Autopsie kaum nekrotische Bereiche
zu sehen sind (Hotchkiss, RS; Crit Care Med 1999; 27:1230). Darüber hinaus sind septische Organdysfunktionen in kurzer Zeit reversibel, sobald der septische Herd saniert ist.
Diese rasche Reversibilität erinnert an das metabolische Zustandsbild, wie es bei (temporärem) Winterschlaf (Hibernation) oder Kältestarre (Torpidität) eintritt (Carey, HV; Physiol Rev 2003; 83:1153). Wenn Organdysfunktion und Winterschlaf eine ähnliche Genese haben, müssten Interventionen mit dementsprechender Vorsicht angewendet werden, um den Schutzmechanismus der Reversibilität nicht zu stören.
Melden Sie sich an um weiter zu lesen ...
Tags: nutrition-news intensivmedizin sepsis organversagen metabolismus
Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.
Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.