Themen der aktuellen Ausgaben

 

Können Probiotika die Diabetes- und Adipositas-Entstehung beinflussen?

Eine Erweiterung der „Hygiene-Hypothese“


Probiotics and dietary counselling contribute to glucose regulation during and after pregnancy: A randomised controlled trial.

Laitinen K, Poussa T, Isolauri E, et al.                                                                                                                    Br J Nutr 2009; 101:1679-87

Department of Biochemistry and Food Chemistry, University of Turku, 20014 Turku, Finland.


In der Spätschwangerschaft steigt die Seruminsulin-Konzentration an, es kommt zu einer partiellen Insulinresis­tenz. Diese Veränderungen sind wichtig für das fötale Wachstum und die Vorbereitung zum Stillen. Bei einem Teil der Schwangeren ist diese Adaptation überreguliert und führt zu einer gestörten Glukosetoleranz. Dies kann zu negativen Veränderungen bei der Mutter und beim Kind führen. Diese Schwangeren haben ein erhöhtes Risiko für einen Gestationsdiabetes und später für die Ausbildung eines Diabetes mellitus Typ 2. Beim Kind kommt es zu Organvergrößerungen und im späteren Leben zu negativen, metabolischen Veränderungen, zum erhöhten Risiko für Adipositas und Typ-2-Diabetes mellitus.

Eine reduzierte Energie- und Fettzufuhr wie auch der Verzehr von Ballaststoffen/Fasern kann die Glukosetoleranz verbessern. Es gibt jedoch auch Hinweise, dass intestinale Bakterien dabei eine wichtige Rolle spielen könnten. Nahrungskomponenten und intestinale Bakterien regulieren die Immunantwort über ähnliche intrazelluläre Übertragungswege. Immunentzündliche Prozesse sowie eine systemische „low-grade“ Entzündungsreaktion haben einen ausgeprägten Einfluss auf den Glukosemetabolismus und die Adipositasentstehung. In dieser hochaktuellen Studie von Laitinen und Mitarbeitern aus Finnland wurde versucht, den Glukosemetabolismus von Schwangeren durch Ernährungsempfehlungen mit und ohne Probiotikagabe zu beeinflussen. Die Zielvorstellung war, während der Schwangerschaft eine Normoglykämie zu erreichen und damit das Risiko für spätere Erkrankungen beim Kind zu reduzieren. Dazu wurden 256 gesunde Schwangere prospektiv in drei Gruppen randomisiert, eine Gruppe mit Ernährungsempfehlung und Einnahme von Probiotika, eine mit Ernährungsempfehlung ohne Probiotika und eine Kontrollgruppe ohne Ernährungsempfehlung und ohne Probiotika.

Melden Sie sich an um weiter zu lesen ...

Tags: nutrition-news ernährung diabetologie diabetes adipositas probiotika 

© Medicom VerlagsgmbH

 
Medicom

Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.

Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.

  • ÖsterreichÖsterreich
  • ÖsterreichDeutschland
  • ÖsterreichSchweiz
  • ÖsterreichAndere