NUTRITION-News
Outcomes in critically ill patients before and after the implementation of an evidence-based nutritional management protocol.
Barr
J, Hecht M, Flavin KE, et
al.
Chest 2004;
125:1446-57
Department of Veterans Affairs Palo Alto Health Care System, Palo Alto, CA 94304, USA.
Malnutrition stellt ein bedeutendes klinisches Problem dar, das mit
erhöhter Morbidität und Mortalität verbunden ist. Dies trifft besonders
auf Intensivpatienten zu, wo sich ein zu später Einsatz von klinischer
Ernährung besonders schwerwiegend auswirken kann. Aufgrund rezenter
Metaanalysen kann man davon ausgehen, dass der frühzeitige Einsatz
enteraler Ernährung das "Outcome" von Intensivpatienten verbessert.
Darüber hinaus führt der Einsatz von standardisierten Protokollen
erwiesenermaßen zur Standardisierung und Qualitätsverbesserung bei der
Patientenbetreuung. Daher erscheint es nur folgerichtig den Einfluss
eines Ernährungsprotokolls auf das Ernährungsmanagement und den
Krankheitsverlauf von Intensivpatienten zu untersuchen.
Das in der
Untersuchung von J. Barr und Mitarbeitern gewählte Design bestand im
Vergleich zweier Gruppen von medizinischen und chirurgischen
Intensivpatienten vor und nach Einführung eines stringenten enteralen
Ernährungsprotokolls. Das Protokoll legte fest, innerhalb von 24 Stunden
nach Aufnahme auf die Intensivstation mit einer enteralen Ernährung
(10-25 ml/h) zu beginnen und kontinuierlich um 25 ml/h alle 8h (bei
Refluxvolumina von < 100ml) bis zum Zielwert zu steigern (welcher
nicht angegeben wird, aber vermutlich bei ca. 25-30 kcal/kg KG lag).
Während der Umstellung von der Kontroll- auf die Untersuchungsphase
erfolgten wiederholte Schulungen der Ärzte, des Pflegepersonals sowie
des Ernährungsdienstes. Mit je 100 Patienten in beiden Gruppen war die
Studie groß genug um statistisch relevante Aussagen bieten zu können.
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