NEPHRO-News
Die Nieren übernehmen neben der Aufrechterhaltung der Salz- und
Wasserhomöostase insbesondere eine Reinigungsfunktion zur Entfernung von
Stoffwechselendprodukten und verschiedensten Fremdstoffen aus dem
Körper. Dies geschieht durch das Abfiltrieren sehr großer Mengen
Primärharns aus dem Blutplasma über eine selektive Filtrationsbarriere,
welche niedermolekulare Substanzen abhängig von ihrer Größe und Ladung
passieren lässt.
Die pro Zeiteinheit generierte Menge des
Ultrafiltrats, die sogenannte glomeruläre Filtrationsrate, entspricht
der anerkannten Definition der Nierenfunktion, welche in hohem Maße von
einer intakten Filtrationsbarriere abhängig ist. Histologisch besteht
der glomeruläre Filterapparat aus zwei aufeinanderfolgenden
Epithelschichten, dem Endothel und den Podozyten. Die gemeinsam
ausgebildete Basalmembran spielt ebenfalls eine wichtige Rolle für die
Barrierefunktion.
Die Podozyten sind hoch spezialisierte und
terminal differenzierte Zellen. Sie umfassen die glomerulären Kapillaren
durch mit der Nachbarzelle fingerförmig ineinandergreifende zelluläre
Ausstülpungen, die Fußfortsätze (Abbildung 1A-B). Bevor das Ultrafiltrat
in der Bowman-Kapsel aufgefangen wird, muss es drei komplementäre
Filterschichten passieren, die aus dieser hoch komplexen Zellarchitektur
resultierenden: Zunächst die mit einer Glykokalix bedeckten Poren des
fenestrierten Endothels, dann die ungewöhnlich dicke glomeruläre
Basalmembran und schließlich die Schlitzmembran, welche den schmalen
Filtrationsschlitz bedeckt, welcher zwischen zwei benachbarten
Fußfortsätzen verbleibt (Abbildung 1C).
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Tags: nephro-news nephrologie endozytose nierenfunktion filtrationsbarriere
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