NEPHRO-News
Heute wissen wir, dass humorale und zelluläre Immunmechanismen in enger
Interaktion nicht nur in der Infekt- und Tumor-Abwehr, sondern auch in
der Pathogenese von Autoimmunerkrankungen eine Schlüsselrolle spielen.
Die Relevanz der humoralen Immunität hat sich nicht zuletzt
eindrucksvoll in der Covid-19-Pandemie gezeigt.
Die Abstoßung von
Organtransplantaten ist eine vielschichtige Immunreaktion auf eine in
der Natur nicht vorgesehene Konfrontation mit fremdem Gewebe. Lange hat
es gedauert, bis die Komplexität der immunologischen Alloreaktivität
auch hierbei verstanden wurde. Wesentliche Erkenntnisse konnten sich
dabei oft erst auf Umwegen durchsetzen, nach einem wiederholten Wechsel
zwischen verschiedenen Denkmodellen. Dies galt insbesondere für die
Antikörper-vermittelte Abstoßung (ABMR).
Meilensteine waren die
Entdeckung der molekularen Prinzipien der Histokompatibilität, das
Verständnis der Mikrozirkulation als immunologische Schnittstelle, die
Etablierung serologischer Antikörperdetektion, die Entdeckung des
Komplementspaltprodukts C4d als Marker einer Antikörperbindung im
Transplantat und nicht zuletzt innovative Entwicklungen in der
molekularen Diagnostik, die nunmehr die enorme Komplexität und
pathogenetische Vielfalt der Transplantatabstoßung aufzeigen (Böhmig G;
Transplantation 2023; 107:1027).
Wichtige Entdeckungen, die unser
heutiges Verständnis von zellulärer und Antikörper-vermittelter
Abstoßung begründet haben, werden in Abbildung 2 angeführt.
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Tags: nephro-news nephrologie transplant transplantatabstoßung – immunmechanismen - immunsuppressiva – abstoßungstherapie transplantationsimmunologie
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