Themen der aktuellen Ausgaben

 

AKI-Phänotypen


Identification of acute kidney injury subphenotypes with differing molecular signatures and responses to vasopressin therapy.        

Bhatraju PK, Zelnick LR, Herting J, Katz R, Mikacenic C, Kosamo S, Morrell ED, et al.          Am J Respir Crit Care Med 2019; 199:863-872


Two subphenotypes of septic acute kidney injury are associated with different 90-day mortality and renal recovery.
       
 
Wiersema R, Jukarainen S, Vaara ST, Poukkanen M, Lakkisto P, Wong H, Linder A, van der Horst ICC, et al.         Crit Care 2020; 24:150


Utilization of deep learning for subphenotype identification in sepsis-associated acute kidney injury.       
 
Chaudhary K, Vaid A, Duffy Á, Paranjpe I, Jaladanki S, Paranjpe M, Johnson K, et al.  Clin J Am Soc Nephrol 2020 [online ahead of print]


Es ist eine bemerkenswerte Tatsache, dass ein Großteil, über 90% aller großen klinischen Studien (randomized con­trolled trials, RCTs) zu intensivmedizinischen Therapiemaßnahmen im neuen Jahrhundert negativ verlaufen sind. Da betrifft auch das akute Nierenversagen (acute kidney injuy, AKI), bei dem fast alle Studien zur Prävention, zur Therapie und auch bezüglich verschiedener Aspekte des Nierenersatzes negativ ausgefallen sind.

Jenseits von Allgemeinmaßnahmen, wie Volumenoptimierung, Vermeidung von Nephrotoxinen etc. gibt es derzeit keine pharmakologischen Interventionen, die zur Prävention oder Therapie des AKIs wirksam sind, obwohl einige der untersuchten Interventionen auf schlüssigen pathophysiologischen Hypothesen beruhen und auch im Tierexperiment erfolgreich waren (Joannidis M; Intensive Care Med 2018). Auch verschiedenste Studien zur Art des Nierenersatzes, der optimalen Membran, der Modalität, des Therapiebeginns oder der Therapiedosis haben zu keinen verwertbaren und klinisch manchmal nicht einfach zu interpretierenden Ergebnissen geführt.

Ein grundsätzliches Problem – und das betrifft fast alle großen RCTs in verschiedensten Bereichen – ist das Faktum, dass das AKI (wie auch die Sepsis oder das ARDS) keine Krankheit ist, sondern ein Syndrom. Definitionsgemäß handelt es sich dabei um klinische Konstrukte, die eine gemeinsame Endstrecke von unterschiedlichsten Ätiologien/Grunderkrankungen darstellen und eben ein einheitliches klinisches Erscheinungsbild ergeben. Syndrome umfassen daher pathophysiologisch sehr heterogene Patientengruppen und es ist kaum zu erwarten, dass bei allen diesen Patienten dieselbe therapeutische Intervention wirksam sein wird.

Melden Sie sich an um weiter zu lesen ...

Tags: nephro-news nephrologie intensivmedizin sepsis-therapie nierenversagen aki-subphänotypen aki-phänotypen 

© Medicom VerlagsgmbH

 
Medicom

Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.

Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.

  • ÖsterreichÖsterreich
  • ÖsterreichDeutschland
  • ÖsterreichSchweiz
  • ÖsterreichAndere