NEPHRO-News
Bluthochdruck ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen in den
westlichen Industrienationen, alleine in Deutschland leiden etwa 30
Millionen Bundesbürger an zu hohem Blutdruck (Deutsche Hochdruckliga
e.V. DHL). Jedoch erreicht etwa die Hälfte der Behandelten nicht die
geforderten Zielblutdruckwerte. Auch eine breite Auswahl an
medikamentösen Therapien führt nicht immer zu einer optimalen
Blutdrucksenkung. Dabei ist zu beachten, dass bei einer
therapieresistenten arteriellen Hypertonie ein doppelt so hohes Risiko
für die Entwicklung einer terminalen Niereninsuffizienz besteht
(Rossignol P; Lancet 2015; 386:1588). Das zeigt die Notwendigkeit einer
weiteren Behandlungsoption bei therapieresistenter arterieller
Hypertonie. Aus diesem Grund wurde in den letzten Jahren vermehrt der
Effekt der interventionellen Therapie bei der Behandlung der
arteriellen Hypertonie im Rahmen von klinischen Studien untersucht.
Die
Nierennervenablation als interventionelle Behandlungsoption der
arteriellen Hypertonie wird in Fachkreisen kontrovers diskutiert. Die
aktuellen europäischen Leitlinien empfehlen bis jetzt nicht generell
eine katheterbasierte Therapie zur Behandlung der arteriellen
Hypertonie. Das Verfahren wird aktuell im Kontext von klinischen Studien
und Registern, sowie mittels Sham (Placebo) kontrollierter,
randomisierter Studien weiter untersucht. Patienten, die sich für eine
Nierennervenablation interessieren, können eingeschlossen werden. Dies
ist sogar wünschenswert, um weitere Ergebnisse zur Sicherheit und
Wirksamkeit in größeren Patientenpopulationen zu erhalten (ESC/ESH
Guidelines 2018).
Die Nierennervenablation kann mittels
unterschiedlicher Verfahren durchgeführt werden, die in den letzten
Jahren kontinuierlich weiterentwickelt wurden. Aufgrund der
Veröffentlichung neuester Studienergebnisse dreier Sham (Placebo)
kontrollierter, randomisierter Studien der zweiten Generation innerhalb
der letzten Monate ist eine Aktualisierung des aktuellen Wissenstandes
über die Effektivität der Nierennervenablation dringend erforderlich.
Nach einigen Enttäuschungen in der katheterbasierten Therapie (Bhatt DL;
N Engl J Med 2014; 370:1393) zeigen die Ergebnisse der jüngst
veröffentlichten sog. Sham-kontrollierten Studien eine signifikante
Blutdrucksenkung.
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Tags: nephro-news hypertensiologie blutdruck nierennervenablation
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