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Chronische Niereninsuffizienz (CKD) – Definition und Problemstellung
Die
chronische Niereninsuffizienz (CKD) bezogen auf die geschätzte
glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) betrifft in Europa zwischen 3% und
17% der Bevölkerung, tritt im Alter häufiger auf und ist ein Ziel für
Prävention, Früherkennung und Behandlung auch durch Primärversorger. CKD
ist ein klinisches Syndrom, welches bei Diabetes mellitus,
Bluthochdruck oder Autoimmunerkrankungen auftreten kann und häufig in
der hausärztlichen Praxis betreut wird.
KDIGO ersetzte 2002 das
Konzept der chronischen Niereninsuffizienz durch das Konzept der
chronischen Nierenerkrankung (CKD). Neben einer Stadieneinteilung waren
die größten Neuerungen einerseits das Einschließen der Albuminurie in
die Definition der CKD (gemessen als Albumin-Kreatinin-Ratio [ACR] im
Spontanurin) sowie die Pflicht zur Angabe von Ursachen und
Komorbiditäten der CKD: Diabetes, Bluthochdruck, glomeruläre
Erkrankungen, komorbide Erkrankungen, unbekannte Ursache der CKD,
Vorhandensein eines Transplantats.
Von KDIGO wurde die
CKD-Stadieneinteilung G1-G5 anhand der geschätzten glomerulären
Filtrationsrate (eGFRKreatinin) und A1-A3 anhand der ACR vorgenommen. Um
die Chronizität der Erkrankung zu belegen, sollen Serumkreatinin- und
ACR-Messungen im Abstand von 3 Monaten wiederholt werden. Die Stadien
CKD G1 oder G2 liegen nur vor, wenn eine Albuminurie nachgewiesen ist
oder Strukturabweichungen der Nieren vorliegen. Die GFR kann mit Hilfe
verschiedener Formeln geschätzt werden. Bei Anwendung der Definition CKD
G1-5 mit eGFR < 60 ml/min/1.73 m² und/oder ACR > 30 mg/g ist die
Prävalenz der CKD in Vorpommern mit 25.6% am höchsten in ganz Europa
(Brück K; J Am Soc Nephrol 2016; 27:2135).
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