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Citrathaltige Dialysate für die Nierenersatztherapie:

Warum wird Citrat anstelle von Acetat im sauren Dialysekonzentrat verwendet?


Generell ist die Verwendung einer schwachen Säure in sauren Dialysekonzentraten erforderlich, um das Ausfällen von Calcium-Carbonat zu verhindern.

Mit der Einführung der sogenannten Bicarbonat-Dialyse konnte der Acetatanteil auf 3,0 mmol/L herabgesetzt werden. Die Acetat-Ionen verursachen jedoch während der Dialysebehandlung eine Reihe von unerwünschten physiologischen Nebenwirkungen, die in Tabelle 1 zusammengefasst wurden.

Für eine effektive Dialysebehandlung ist der Blutgerinnung im extrakorporalen Kreislauf durch eine angemessene Antikoagulation vorzubeugen, wozu unfraktioniertes oder fraktioniertes Heparin verwendet wird. Die chronische Anwendung von Heparin kann jedoch auch eine Reihe von unerwünschten Nebenwirkungen besitzen (siehe Tabelle 2), sodass eine Minimierung der verwendeten Heparindosis anzustreben ist. In kritischen Fällen (z. B. bei HIT II) muss sogar völlig auf Heparin verzichtet werden.

Ausgehend von den geschilderten unphysiologischen Nebenwirkungen der Acetat-Ionen wurden 2003 von der Firma Advanced Renal Technologies (USA) ein neuartiges saures Dialysekonzentrat (Citrasate®) entwickelt und patentiert, indem 3 mmol/L Essigsäure durch 0,8 mmol/L Citronensäure ersetzt wurde, sodass nur noch 0,3 mmol/L Acetat enthalten sind.

Neuere Produkte enthalten unter völligem Verzicht eines Acetatanteils 1 mmol/L Citronensäure. Bei diesen ist jedoch klinisch noch nicht geklärt, ob auf die zusätzliche Pufferwirkung des Acetats bei allen Patienten verzichtet werden kann und ob ein Citrat-Overload ausgeschlossen ist.

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Tags: nephro-news dialyse dialysat citrathaltig dialysekonzentrat nierenersatztherapie 

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