NEPHRO-News
Das C-reaktive Protein (CRP) ist ein gut bekannter Marker der
Entzündungsreaktion. Es ist als ein Akute-Phase-Protein Teil des
Immunsystems. CRP bindet an Phosphocholinrezeptoren auf der Zelle und
aktiviert das Komplementsystem. Bisher können dem CRP zwei
Hauptfunktionen zugeordnet werden.
Die erste ist die Opsonierung
von Bakterien, um diese unschädlich zu machen. Die zweite Funktion ist
die Opsonierung von toten oder sterbenden Zellen, also nekrotischen und
apoptotischen Zellen.
Die Bindung von CRP hat eine Anlagerung
von C1q des Komplementsystems zur Folge, welches wiederum dafür sorgt,
dass C2, C3 und C4 zusätzlich binden. Die Anlagerung von Komplement und
CRP dient hier als reine Markierung, welche Phagozyten dazu animieren
soll, die markierten Zellen zu phagozytieren. Die Synthese von CRP wird
von der Menge an Bakterien und toten bzw. sterbenden Zellen reguliert,
da die Phagozytose die Synthese von Interleukin 6 (IL-6) durch die
Phagozyten induziert, welches in der Leber die Synthese von CRP
veranlasst. Daher gibt es einen linearen Zusammenhang zwischen den
Konzentrationen von IL-6 und CRP.
Bei einem akuten
Myokardinfarkt kommt es zu einem Gefäßverschluss mit Schädigung des
Myokards durch Ischämie. Bei einer raschen Revaskularisierung
beispielsweise durch eine PTCA wird die Durchblutung wieder hergestellt.
In Abhängigkeit von der Ischämiezeit kann das Myokard sich wieder
erholen. Häufig kommt es jedoch trotzdem zu einer
Reperfusionsschädigung.
Möglicherweise kommt dem CRP hierbei
eine entscheidende Rolle zu. Präklinische Ergebnisse bei Ratten,
Kaninchen und Schweinen zeigen, dass das C-reaktive Protein (CRP) nach
akutem Myokardinfarkt (AMI) die Sekundärschädigung des Myokards über
einen komplementabhängigen Mechanismus vermittelt. So konnte gezeigt
werden, dass die Blockade von CRP die Infarktzone reduziert (Pepys MB;
Nature 2006; 440:1217; Kitsis RN; N Engl J Med 2006; 355:513).
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