Die Azidose und das Bicarbonat

Natriumcarbonat ist chemisch Na₂CO₃ (umgangssprachlich Soda). Im Handel zu finden u. a. unter Backsoda, Speisesoda, Speisenatron oder den unterschiedlichsten Markennamen. Oft ähnliche Benennungen können leicht zu Verwechslungen zwischen Soda (Na₂CO₃) und Natron (NaHCO₃) führen.

Natriumhydrogencarbonat (umgangssprachlich Natron) ist das Natriumsalz der Kohlensäure mit der Summenformel NaHCO₃. Im Gebrauch sind dafür (verwirrend) auch die Bezeichnungen Natriumbicarbonat oder Bicarbonat.

Bicarbonat im eigentlichen Sinne ist das einfach deprotonierte Salz (H+ ^=  Proton) der Kohlensäure (H₂CO₃) mit der Formel HCO₃^¯.

Feinwasch- und Putzmittel, Back- und Brausepulver enthalten Natriumhydrogencarbonat. Es ist ein Bestandteil von Feuerlöschpulver (bei Erwärmung Abgabe von CO₂). Es dient als ein Hilfsmittel bei der Käsereifung, hilft bei der Schaffung einer brandhemmenden Atmosphäre (z. B. in Flugschreibern) und findet sich im Lebensmittelzusatzstoff E 500ii. Bullrich-Salz^® oder Kaiser Natron^® als Mittel gegen Sodbrennen enthalten NaHCO₃.

Mit Magensäure reagiert Natriumhydrogencarbonat zu Natriumchlorid (Kochsalz [NaCl]), Kohlenstoffdioxid (CO₂) und Wasser (H₂O).

NaHCO₃ + (Magen)HCl → NaCl + CO₂ + H₂O

Die Möglichkeit, Säureüberschuss durch Bicarbonat (HCO₃^¯) zu puffern, ist für den menschlichen Organismus überlebenswichtig (Herold G und Mitarb. [Hrsg.]; Innere Medizin 2017; 589-593). Der zelluläre Stoffwechsel hat einen engen pH-Spielraum. Drei Regulationsvorgänge halten im Blut einen pH-Wert zwischen 7,37 bis 7,45 kontinuierlich aufrecht.