Hochvolumige Online-Hämodiafiltration senkt Gesamtmortalität bei Hämodialysepatienten

Mit der Möglichkeit, ultrareine Substitutionslösung online herzustellen, konnten Anfang der 90er Jahre auf einmal große konvektive Volumina im Rahmen der Hämodiafiltration (HDF) kostengünstig zum Einsatz gebracht werden. Infolge wurden eine Reihe von randomisierten und nicht-randomisierten Studien initiiert, die zeigten, dass online HDF mit mehr hämodynamischer Stabilität, einer verbesserten Response auf Epoetin und einer geringeren Inzidenz an Dialyse-assoziierter Amyloidose einhergeht (Locatelli F, Kidney Int 55:286-293, 1999; Ward RA, J Am Soc Nephrol 11:2344-2350, 2000; Wizemann V, Nephrol Dial Transplant 15[Suppl 1]:43-48, 2000). Im Jahre 2006 wurden erstmals Register-Daten zur online HDF aus DOPPS (Dialysis Outcomes and Practice Pattern Study) vorgestellt, die eine Reduktion der Mortalität um 35% bei hochvolumiger HDF gegenüber herkömmlicher Hämodialyse beschrieben (Canaud B, Kidney Int 69:2087-2093, 2006).
 
Infolge konnten diese Befunde in einer Reihe von nicht-kontrollierten Untersuchungen bestätigt werden, während in zwei rezenten randomisierten Studien in der Primäranalyse kein Survivalbenefit für die online HDF nachgewiesen werden konnte, obschon es in entsprechenden post-hoc Auswertungen gelang, eine Abnahme der Mortalität in den Behandlungsgruppen mit großem konvektiven Umsatz (>20 L/Behandlung) nachzuweisen (Grooteman MP, J Am Soc Nephrol 23:1087-1096, 2012; Ok E, Nephrol Dial Transplant 28:192-202, 2012).

Vor diesem Hintergrund wurde 2007 in der Region Katalonien eine multizentrische, randomisierte, offene Studie (ESHOL: Estudio de Supervivencia de Hemodiafiltración On-Line) aufgelegt, in der die Behandlung mit hochvolumiger online HDF vs. high-flux-Dialyse bezüglich des Patienten-Überlebens verglichen wurde (Maduell F, J Am Soc Nephrol 24:487-497, 2013).