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Offener Brief der Deutschen Transplantationsgesellschaft zur Novellierung des Transplantationsgesetzes

an die Mitglieder des Deutschen Bundestages (13. Oktober 2011)


Sehr geehrte Frau Abgeordnete, sehr geehrter Herr Abgeordneter des Deutschen Bundestages,

vor dem Hintergrund der in Kürze anstehenden Novellierung des Transplantationsgesetzes erlauben Sie uns bitte, dass wir Sie zur Situation der Transplantationsmedizin in Deutschland informieren: Transplantation ist eine gute Sache, mit einer Transplantation eines Herzens, einer Lunge oder einer Leber können wir unmittelbar das Leben eines Patienten retten, der sonst sterben müsste. Aber auch mit der erfolgreichen Transplantation einer Niere können wir die Lebenserwartung eines Dialysepatienten bis zu verdreifachen.

Es gibt nicht viele Bereiche der Medizin, die so gute Daten vorlegen können. Aber die Notlage unserer Patienten ist so groß, dass wir tun, was eigentlich keine medizinische Disziplin tun will. Wir weisen Sie als Abgeordnete des Deutschen Bundestages öffentlich darauf hin, dass derzeit unsere Ergebnisse immer schlechter werden, und dass unsere Patienten schlechter versorgt sind als in vielen anderen Ländern Europas. Der Grund hierfür ist, dass die Rahmenbedingungen der Transplantation bei uns schlechter sind als in den meisten Nachbarländern. Und damit können wir uns nicht zufrieden geben, weder wir als Transplantationsmediziner noch wir als Gesellschaft in Deutschland.

Die Situation ist noch gravierender als allgemein angenommen. Es sind nicht nur 1.000 Patienten, die in Deutschland auf der Warteliste zur Transplantation jedes Jahr sterben, sondern auch 1.000 weitere, die abgemeldet werden, weil sie für eine Transplantation zu krank wurden. Es stirbt damit alle vier Stunden in Deutschland ein Patient, dem wir eigentlich gut hätten helfen können.

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Tags: nephro-news dtg transplant 

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