NEPHRO-News
Sehr geehrte Frau Abgeordnete, sehr geehrter Herr Abgeordneter des Deutschen Bundestages,
vor
dem Hintergrund der in Kürze anstehenden Novellierung des
Transplantationsgesetzes erlauben Sie uns bitte, dass wir Sie zur
Situation der Transplantationsmedizin in Deutschland informieren:
Transplantation ist eine gute Sache, mit einer Transplantation eines
Herzens, einer Lunge oder einer Leber können wir unmittelbar das Leben
eines Patienten retten, der sonst sterben müsste. Aber auch mit der
erfolgreichen Transplantation einer Niere können wir die Lebenserwartung
eines Dialysepatienten bis zu verdreifachen.
Es gibt nicht viele
Bereiche der Medizin, die so gute Daten vorlegen können. Aber die
Notlage unserer Patienten ist so groß, dass wir tun, was eigentlich
keine medizinische Disziplin tun will. Wir weisen Sie als Abgeordnete
des Deutschen Bundestages öffentlich darauf hin, dass derzeit unsere
Ergebnisse immer schlechter werden, und dass unsere Patienten schlechter
versorgt sind als in vielen anderen Ländern Europas. Der Grund hierfür
ist, dass die Rahmenbedingungen der Transplantation bei uns schlechter
sind als in den meisten Nachbarländern. Und damit können wir uns nicht
zufrieden geben, weder wir als Transplantationsmediziner noch wir als
Gesellschaft in Deutschland.
Die Situation ist noch gravierender
als allgemein angenommen. Es sind nicht nur 1.000 Patienten, die in
Deutschland auf der Warteliste zur Transplantation jedes Jahr sterben,
sondern auch 1.000 weitere, die abgemeldet werden, weil sie für eine
Transplantation zu krank wurden. Es stirbt damit alle vier Stunden in
Deutschland ein Patient, dem wir eigentlich gut hätten helfen können.
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Tags: nephro-news dtg transplant
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