INTENSIV-News
Extracorporeal removal of poisons and toxins.
King JD, Kern MH, Jaar BG.
Clin J Am Soc Nephrol 2019;14:1408-1415
EXTRIP (extracorporeal treatment in poisoning) Workgroup, www.extrip-workgroup.org
Die extrakorporale Toxinelimination stellt ein sehr altes Verfahren dar,
deren Anfänge in den Beginn des vorigen Jahrhunderts zurückdatieren
(Abel JJ; Trans Assoc Am Physicians 1913; 58:51). Trotz steigender
Anzahl verfügbarer Verfahren gibt es zur extrakorporalen
Toxin-Elimination nur wenig Evidenz. Sie wird nur noch in relativ
wenigen klinischen Situationen empfohlen, wobei sich vorwiegend die
diskontinuierliche Hämodialyse (HD) als das dominierende Verfahren
durchgesetzt hat.
Grundlegende Prinzipien
Das
Verteilungsvolumen, die Plasmaproteinbindung sowie die Molekülmasse
einer Substanz stellen wesentliche Faktoren in der extrakorporalen
Toxinelimination dar. Das Verteilungsvolumen sollte möglichst klein sein
(≤ 1 L/kg, maximal 2 L/kg), da im Wesentlichen nur der Intravasalraum
mittels extrakorporaler Verfahren zugänglich ist (Lam YW; Clin
Pharmacokinet 1997; 32:30). Die Plasmaproteinbindung muss < 80%
liegen, da nur freies, nicht-eiweißgebundenes Toxin entfernt werden
kann.
Die Molekülmasse (veraltet Molekulargewicht) einer
Substanz spielt bei der extrakorporalen Toxinentfernung ebenfalls eine
wichtige Rolle, wobei aufgrund von Verbesserungen in der Filtertechnik
mittels high-flux Membranen inzwischen Substanzen mit einer Molekülmasse
bis 15 kDa gut entfernt werden können. Mittels neuartiger high-cutoff
Hämofiltern ist es sogar möglich, Moleküle mit einer Masse von bis zu 60
kDa zu eliminieren (Gondouin B; Adv Chronic Kidney Dis 2011; 18:180).
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Tags: intensiv-news nephrologie dialyse toxinelimination extrakorporal vergiftungen hämodiafiltration hämodialyse plasmapherese
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