INTENSIV-News
Effect of reduced exposure to vasopressors on 90-day mortality in older
critically ill patients with vasodilatory hypotension: A randomized
clinical trial.
Lamontagne F, Richards-Belle A, Thomas K, Harrison DA, Sadique MZ, Grieve RD, Camsooksai J, Darnell R, et al.
JAMA 2020; 323:938-49
Die Surviving Sepsis Campaign empfiehlt in ihren 2016 veröffentlichten
Guidelines einen mittleren arteriellen Blutdruck (MAP) von mindestens
65 mmHg zur primären Steuerung der Kreislauftherapie, allen voran die
Dosierung von Vasopressoren (Rhodes A; Intensive Care Med 2017; 43:304).
Angesichts der fehlenden Evidenz, dass auch niedrigere MAP-Werte sicher
angewandt werden können, fügen die Autoren hinzu, dass im Verlauf der
Behandlung der MAP-Zielwert individuell an den Patienten angepasst
werden soll.
Unabhängig vom gewählten Zielwert des arteriellen
Druckes müssen im septischen Schock oft Vasopressoren verwendet werden,
um diese Ziele zu erreichen. Obwohl diese Medikamente zweifelsohne eine
Stabilisierung der Makrohämodynamik erlauben, sind insbesondere
adrenerge vasoaktive Substanzen (wie z. B. Noradrenalin, Dobutamin) mit
unerwünschten kardialen, metabolischen und immunologischen
Nebenwirkungen assoziiert.
Mehrere Studien konnten zeigen, dass
nicht nur die Intensität (Dosis, Dauer, Anzahl) der
Katecholamintherapie, sondern auch Patientenfaktoren (z. B. septische
Kardiomyopathie, hohes Alter etc.) einen relevanten Einfluss auf das
Auftreten solcher Katecholamin-assoziierter Nebenwirkungen und die
dadurch verursachte Morbidität und Mortalität besitzen (Schmittinger CA;
Intensive Care Med 2012; 38:950; Dünser MW; Crit Care 2009; 13:R181).
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Tags: intensiv-news intensivmedizin vasokonstriktoren volumengabe katecholamine 65-trial
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