INTENSIV-News
Die beste Sedation ist keine Sedation – stimmt das? Unbestrittenermaßen
haben Sedativa Nebenwirkungen wie Blutdruckabfall, sie erschweren die
neurologische Beurteilung der Patientinnen und Patienten und verursachen
deshalb regelmäßig die Durchführung von bildgebenden und anderen
Zusatzuntersuchungen. Zudem dürften sie zu prolongierter Beatmungszeit
und damit verbundenen Komplikationen wie Infektionen, Muskelschwäche und
Delirium beitragen. Allerdings können sie auch Angst, Schmerzen und
Unwohlsein lindern.
Es ist anzunehmen, dass intensivmedizinische
Patienten weckbar und urteilsfähig sein möchten, um bei Entscheidungen
bezüglich ihrer Behandlung miteinbezogen werden zu können. Dies ist mit
herkömmlichen Sedativa, v. a. im Langzeitgebrauch, häufig nicht
erreichbar. Zudem können z. B. Benzodiazepine durch ihre amnestischen
Effekte zu Verarbeitungsstörungen beitragen.
Gewünscht wäre also
ein kurzwirksames Sedativum zur leichtgradigen Sedation,
kreislaufunwirksam und ohne Akkumulation, selbst bei Nieren- und/oder
Leberinsuffizienz. Idealerweise sollten Patientinnen und Patienten
während oder kurz nach Sedationsstopp weckbar und in ihrer
Kommunikationsfähigkeit möglichst uneingeschränkt sein.
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