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Thoraxsonographie auf der Intensivstation


Die Echokardiographie gehört auf Intensivstationen zum alltäglichen Repertoire. Seltener wird die Abdomensonographie eingesetzt, häufig ein CT veranlasst ohne die Ressourcen der Sonographie auszuschöpfen. Eine untergeordnete Rolle spielt bislang die Thoraxsonographie, obwohl sich mit der heutigen Ultraschall-Technologie bettseitig ein breites Einsatzspektrum bietet. Für die Thoraxwand eignet sich ein üblicher 7,5 MIIz Lineartransducer (wie für Gefäße oder die Schilddrüse), für tiefer liegende Strukturen ein Echo-Sektor-Scanner, der allerdings entsprechend auf Weichteile eingestellt bzw. programmiert werden muss.

1. Thoraxtrauma

Rippenfrakturen lassen sich sonographisch dreimal häufiger darstellen als im Röntgen. Direkt am Schmerzpunkt zeigen sich Stufe, Lücke und Hämatom, bei nicht dislozierter Fraktur Reverberationsechos ("Kaminphänomen") sowie kleine Pleuraergüsse als indirekte Zeichen (Abb. 1). Hämatome in der Thoraxwand sind echoarm, die Echogenität nimmt mit der Organisation des Hämatoms zu. Gleichzeitig lässt sich das Ausmaß eines Hämatothorax gut verfizieren und kann, je früher desto besser, ultraschallgezielt drainiert werden.

2. Pleuraraum
2.1 Pleuraerguss

Kleinste Mengen von Flüssigkeit im Pleuraraum, bis zum physiologischen Bereich von 5 ml, lassen sich sonographisch detektieren. Darstellbar im dorsalen Sinus oder auch wandständig, verändert sich der schmale Pleuraerguss atemabhängig in Form und Dicke. So lassen sich solide Pleuraveränderungen wie Schwarten abgrenzen (Abb. 2). Das "fluid-color-sign" mittels Farbdoppler trägt weiter zur Differenzierung bei, indem atemabhängig die pleurale Flüssigkeitsbewegung dargestellt wird.

Das Ausmaß eines Pleuraergusses lässt sich volumetrisch auf Grund dessen Vielgestaltigkeit mit keinem bildgebenden Verfahren hinreichend exakt messen. Mehrere Untersuchungen haben gezeigt, dass die Genauigkeit der Volumetrie mit Zunahme des Ergusses schlechter korreliert. Bewährt hat sich für den klinischen Gebrauch die Messung des "subpulmonalen Wasserstandes" und der maximalen craniocaudalen Ergussausdehnung in cm. Die Interobservervariabilität ist dabei gering, die Indikation zur therapeutischen Punktion wird erhärtet. Sonographische Therapiekontrollen sind sehr effizient. Das Thorax-Bettröntgen in der Frage "Pleuraerguss?" sollte ausgedient haben, da auch bei großen Ergussmengen dieses insbesondere bei beidseitigen Ergüssen nur in 45-56% überhaupt detektiert wird, weil die diffuse Verschattung beim liegenden Patienten der Lunge zugeordnet wird.

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Tags: intensiv-news kardiologie sonographie thorax 

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