INTENSIV-News
Empfehlung der Sektion Ethik der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) unter Mitarbeit der Sektion Ethik der Dt. Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN)
Jöbges S, Seidlein AH, Barndt I, Buchardi H, Duttge G, Dutzmann J, Grautoff S, et al.
Med Klin Intensivmed Notfmed 2022; 117:255-263
Die Behandlungssituation in der Intensivmedizin ist durch eine starke
Asymmetrie in der Begegnung gekennzeichnet: PatientInnen sind in
besonderer Weise auf ihr Umfeld angewiesen, weisen häufig
Beeinträchtigungen des Bewusstseins und der Willensbildung auf. Dies
erleichtert die Anwendung von Zwang bzw. ermöglicht diesen und/oder ruft
ihn hervor.
Ziel dieser neuen Handlungsempfehlung ist es, Wege
aufzuzeigen, um Patienten mit ihren Wünschen und Bedürfnissen
wahrzunehmen und sie in Behandlungskonzepte auf der Intensivstation
einzubinden, um Zwang zu reduzieren und wann immer möglich zu vermeiden.
Der Beitrag zeigt die Vielfalt möglicher Formen von Zwang auf und
diskutiert die im ethischen Abwägungsprozess zu berücksichtigenden
moralischen Maßstäbe sowie rechtliche Bedingungen zur Rechtfertigung
seiner Anwendung. Es wird deutlich, dass Behandlungsmaßnahmen, welche
die Anwendung von Zwang beinhalten können, immer einer sorgfältigen und
auch selbstkritischen Überprüfung der Maßnahmen im Verhältnis zur
Indikation und zum Therapieziel bedürfen.
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Tags: intensiv-news intensivmedizin zwang zwangsbehandlung behandlungskonzepte fixierung
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