INTENSIV-News
Mit mehr als 250.000 Erkrankungsfällen pro Jahr und einer
Sterblichkeitsrate von ca. 25% zählt die Sepsis zu den häufigsten
Todesursachen in Deutschland. Die hohe Letalität wird zum einen durch
das größtenteils schwer kranke Patientenkollektiv bedingt, andererseits
führen bereits geringe Verzögerungen bei der Therapieeinleitung oder die
falsche Antibiotikawahl zu einer deutlichen Prognoseverschlechterung
bei einer Sepsis.
Leider liegt zum Zeitpunkt der
Diagnosestellung für gewöhnlich kein mikrobiologischer Befund mit
Erregernachweis und Resistenztestung vor, weshalb die antibiotische
Therapie zunächst empirisch geführt werden muss. Die Idealvorstellung
einer schnellen mikrobiologischen Diagnostik, die womöglich direkt am
Patientenbett stattfindet und innerhalb von wenigen Minuten einen
endgültigen Befund erbringt, könnte im Fall einer Sepsis wesentlich zum
Therapieerfolg beitragen, lässt sich derzeit aber noch nicht
verwirklichen.
Im Gegensatz dazu erscheint die konventionelle,
kulturabhängige Blutkulturdiagnostik, die für den Erregernachweis und
eine erste, orientierende Resistenztestung mindestens sechzehn bis
vierundzwanzig Stunden benötigt, Transportzeiten in das Labor nicht
eingerechnet, viel zu langsam. Neue kulturunabhängige Verfahren werden
daher als vielversprechende, schnelle Alternative zur vermeintlich
altmodischen, kulturabhängigen Diagnostik gehandelt.
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Tags: intensiv-news erregernachweis
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