INTENSIV-News
Staphylococcus aureus ist nach E. coli der zweithäufigste Erreger von
ambulant erworbenen und nosokomialen Blutstrominfektionen
(Staphylococcus aureus-Bakteriämie, SAB). Die Krankenhaussterblichkeit
von Patienten mit einer SAB ist hoch und liegt je nach Studie zwischen
15 und 40% (Kern WV, Curr Opin Infect Dis 2010, 23:346).
S.
aureus besitzt eine Reihe von Virulenzfaktoren, die das Überleben im
Blutstrom begünstigen, die Adhärenz und Penetration im Gewebe
erleichtern sowie eine intrazelluläre Persistenz und Biofilm-Bildung auf
Oberflächen ermöglichen.
Zu den Komplikationen, die im frühen
Krankheitsverlauf auftreten, zählen die kontinuierliche Ausbreitung der
Infektion über den primären Infektionsherd hinaus oder frühe
metastatische Absiedlungen. Darüber hinaus kommt es aufgrund septischer
Absiedlungen bei 8 bis 15% der Patienten nach mehreren Wochen bis
Monaten zu Spätkomplikationen (z. B. Endokarditis, Spondylodiszitis oder
periprothetische Gelenksinfektion). Prädisponierend für diese
Spätkomplikationen sind okkulte, bzw. nicht sanierte Infektionsherde und
eine inadäquate Therapie.
Aufgrund der Pathogenität des
Erregers, der häufigen sekundären Komplikationen und der Seltenheit
einer Kontamination durch diesen Erreger (< 5%) sollte auch der
Nachweis einer einzigen positiven Blutkultur mit S. aureus grundsätzlich
als klinisch relevant betrachtet werden.
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