INTENSIV-News
Association of fluid resuscitation initiation within 30 minutes of severe sepsis and septic shock recognition with reduced mortality and length of stay.
Leisman D, Wie B, Doerfler M, Bianculli A, Ward MF, Akerman M, D‘Angelo JK, et al. Ann Emerg Med 2016; 68:298-311
Time to treatment and mortality during mandated emergency care for sepsis.
Seymour CW, Gesten F, Prescott HC, Friedrich ME, Iwashyna TJ, Phillips GS, et al. N Engl J Med 2017; 376:2235-2244
Viele Patienten mit einer akuten Infektion und überschießender
Entzündungsreaktion entwickeln einen intravasalen Volumenmangel. Die
pathophysiologischen Mechanismen, die einer solchen absoluten
Hypovolämie zugrunde liegen, sind bislang nur inkomplett verstanden,
führen aber letztendlich zu einem Flüssigkeitsshift vom Intravasal- in
den Extrazellulärraum.
Die Volumenzufuhr stellt einen integralen
Bestandteil der Kreislauftherapie bei diesen Patienten dar. Die
rezenten Guidelines der Surviving Sepsis Campaign empfehlen die
intravenöse Verabreichung von 30 ml/kg kristalloider Flüssigkeit in den
ersten drei Stunden nach Sepsisdiagnose (Rhodes A; Intensive Care Med
2017; 43:304).
Der Grad dieser Empfehlung impliziert, dass die
wissenschaftliche Evidenz dafür schwach ist und keine randomisierten
Studien zu diesem Thema durchgeführt wurden. Die empfohlene
Flüssigkeitsmenge von 30 ml/kg leitet sich von den durchschnittlich
verabreichten Flüssigkeitsvolumina in den großen PROCESS, ARISE und
PROMISE Trials ab (The ProCESS Investigators N Engl J Med; 370:1683;
ARISE Investigators and the ANZICS Clinical Trials Group N Engl J Med
2014; 371:1496; Mouncey PR; N Engl J Med 2015; 372:13101).
Verschiedene
Kohortenanalysen bestätigen, dass die frühe (innerhalb von 3 Stunden)
Implementierung eines Therapie „Bundle“, welches auch die Gabe von
Flüssigkeit beinhaltet, mit einem verbesserten Überleben bei Patienten
mit Sepsis assoziiert ist (z. B. Leisman DE; Crit Care Med 2017;
45:395).
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