A long way down

Gegenwärtig werden durch die zivile Luftfahrt knapp 3 Milliarden Passagiere pro Jahr transportiert, mit weiter steigender Tendenz. Operationell muss die zivile Luftfahrt für die Passagiere (und Besatzungen) als außerordentlich sicher betrachtet werden: Im Jahr 2012 wurde nicht ein Absturz eines sogenannten „western built aircraft“ registriert, die Zahl der durch Unfälle zu Tode gekommenen im kommerziellen Luftverkehr lag im gleichen Zeitraum bei ca. 535 Personen weltweit.

Unabhängig von der Fluggesellschaft und der geographischen Region verzeichnet die IATA (International Air Transport Association) seit mehr als einem Jahrzehnt eine Zunahme der medizinischen Zwischenfälle bzw. Not­fälle an Bord.

Peterson und Mitarbeiter präsentieren – prominent publiziert – eine retrospektive Analyse von medizinischen Notfällen an Bord von Verkehrsflugzeugen fünf US-amerikanischer Gesellschaften, basierend auf einer bodengebundenen medizinischen Beratung via Satellitentelefon (Peterson DC; N Engl J Med 2013; 368:2075). Über einen Zeitraum von 34 Monaten wurden alle Notfälle bzw. eingehenden Notfallanrufe registriert, die Symptome und Befunde kategorisiert und der weitere Verlauf (z. B. Hospitalisation, Tod) nachverfolgt. Insgesamt repräsentierten die fünf hier beobachteten Fluggesellschaften etwa 10% der weltweiten Passagierzahl. Das Streckennetz der Fluggesellschaften ist teilweise nur kontinental (USA), umfasst aber auch internationale, d. h. interkontinentale Flugstrecken.