GASTRO&HEPA-News
1. Ein 64-jähriger Mann stellt sich mit einer
seit ca. 4 Wochen progressiven Gelbfärbung der Haut und Skleren,
Müdigkeit und Abgeschlagenheit vor. Seit 3 Wochen klagt er auch über
Dyspnoe bei Belastung und ausgeprägte Fatigue. Des Weiteren berichtet er
über eine Dunkelfärbung des Urins, eine Appetitminderung und einen
Gewichtsverlust von 5 kg in zwei Monaten. Verneint werden Fieber,
Nachtschweiß, Diarrhö, Bauchschmerzen, Erbrechen, Dysurie, Ausschlag,
Gelenks- oder Muskelbeschwerden, Wesensveränderungen oder Verwirrtheit.
Bei
einer Gelbfärbung der Haut und Skleren handelt es sich fast immer um
einen Ikterus, ausgelöst durch eine Hyperbilirubinämie. Die Ursachen des
Ikterus können in prähepatisch (z. B. Hämolyse), intrahepatisch (z. B.
jegliche Form der Hepatitis) und posthepatisch (z. B. Tumorkompression
der ableitenden Gallengänge) eingeteilt werden. (1)
Die Dyspnoe
kann durch ein separates kardiopulmonales oder hämatologisches Problem
erklärbar sein oder in Zusammenhang mit der Hepatopathie stehen (z. B.
hepatischer Hydrothorax, Kompressionsatelektasen durch Aszites,
hepatopulmonales Syndrom). Bei PatientInnen mit fortgeschrittenen
Lebererkrankungen können inflammatorische Symptome aufgrund reduzierter
Immunantwort fehlen, weshalb das fehlende Fieber hier keineswegs eine
Infektion ausschließt. (2) Der Gewichtsverlust kann Ausdruck eines
konsumierenden Prozesses oder in Kombination mit dem Ikterus Hinweis auf
ein Malignom oder eine fortgeschrittene Hepatopathie sein.
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Tags: gastro&hepa-news gastroenterologie hepatologie ikterus leberzirrhose fallbericht akanthozytose spur-cell anemia (sca) bei akut- auf chronischem leberversagen
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