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82% 5-Jahres-Überleben parenteral ernährter Kurzdarmpatienten:

Ist das der aktuelle Benchmark?


Survival of patients with short-bowel syndrome on home parenteral nutrition: A prospective cohort study. 

Noelting J, Gramlich L, Whittaker S, Armstrong D, Marliss E, et al.

JPEN J Parenter Enteral Nutr 2020 [online ahead of print]

 

Intravenous supplementation type and volume are associated with 1-year outcome and major complications in patients with chronic intestinal failure. 

Pironi L, Steiger E, Joly F, Wanten GJA, Chambrier C, Aimasso U, Sasdelli AS, Szczepanek K, et al.

Gut 2020; 69:1787-1795

 

Differences in methodology impact estimates of survival and dependence on home parenteral support of patients with nonmalignant short bowel syndrome.

Fuglsang KA, Brandt CF, Scheike T, Jeppesen PB.

Am J Clin Nutr 2020; 111:161-169

 

Die heimparenterale Ernährung (HPN) von Patienten mit einem Darmversagen stellt eine lebenserhaltende Organersatztherapie dar. Beim Darmversagen handelt es sich um eine seltene Erkrankung mit einem oft langen Verlauf, was die Dokumentation schwierig macht. Heimparenterale Ernährung als Organersatzverfahren, sowie – konkurrierend bzw. ergänzend – die intestinale Rehabilitation, die rekonstruktive Chi­rurgie und die Darmtransplantation sind vergleichsweise junge Therapieoptionen, die in den vergangenen Jahrzehnten alle eine erhebliche Entwicklung durchgemacht haben. Es bestehen große Unterschiede in der Indikationsstellung und der praktischen Umsetzung in den verschiedenen Ländern und den verschiedenen Gesundheitssystemen. Registerstudien sind ein geeigneter Ansatz, Qualität und Wirksamkeit heimparenteraler Ernährung für ein Darmversagen zu untersuchen.

Jessica Noelting et al. berichten aktuell aus dem kanadischen HPN Register ein beeindruckendes 81,9% 5-Jahres-Überleben bei heimparenteral ernährten Patienten mit einem Darmversagen benigner Ätiologie (Noelting J; JPEN 2020; e-pub). Die Autoren konstatieren ein ähnlich gutes Überleben wie in einigen europäischen Studien, wenngleich die Daten in der kanadischen Kohorte sogar besser sind. Es stellt sich die Frage, ob ein über 80%-iges Überleben der aktuelle Benchmark für parenteral ernährte Kurzdarmpatienten ist.

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Tags: gastro&hepa-news gastroenterologie kurzdarmsyndrom parenteral ernährung heimparenterale ernährung 

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