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Braucht jeder Intensivpatient einen Protonenpumpenhemmer?


Withholding Pantoprazole for stress ulcer prophylaxis in critically ill patients: A pilot randomized clinical trial and meta-analysis.       

Alhazzani W, Guyatt G, Alshahrani M, Deane AM, Marshall JC, Hall R, Muscedere J, et al.                      Crit Care Med 2017; 45:1121-1129


Die Entwicklung der Protonenpumpenhemmer (PPI) stellt eine Erfolgsgeschichte ohnegleichen in der Behandlung Säure-assoziierter Erkrankungen des oberen Gastrointestinaltrakts dar.

Die Mortalität und Morbidität von Säure-assoziierten Erkrankungen hat damit dramatisch abgenommen. Innerhalb von knapp 30 Jahren wurde der „Magenschutz“ daher zu einem der umsatzstärksten und meistverschriebenen Medikamente. PPI wirken schnell und zuverlässig und weisen ein günstiges Nebenwirkungsprofil auf. So gibt es auch in der Intensivmedizin klare Indikationen für die Verwendung von PPI: Zum einen präemptiv bei oberer gas­trointestinaler Blutung noch vor Beginn der Endoskopie, zum anderen therapeutisch bei Ulcusblutung und Refluxösophagitis und prophylaktisch bei dualer Thrombozytenaggregationshemmung und Vorliegen von Risikofaktoren.

Dennoch gilt: „Wenn behauptet wird, dass eine Substanz keine Nebenwirkungen hat, besteht der dringende Verdacht, dass sie auch keine Hauptwirkung hat“ (G. Kuschinsky). Im Umkehrschluss kann man daraus ableiten, dass ein Medikament, das eine eindeutig nachweisbare Wirkung hat, auch Nebenwirkungen haben wird. Aufgrund der geringen bzw. kaum nachweisbaren Nebenwirkungen wurden PPI auch außerhalb der klar Säure-assoziierten Erkrankungen wie dem peptischen Ulcus und der Refluxösophagitis eingesetzt. So auch in der Intensivmedizin, wo die Stress-Gastritis bzw. das Stress-Ulcus gefürchtete Komplikationen darstellen.

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Tags: gastro&hepa-news intensivmedizin gastroenterologie ppi protonenpumpenhemmer 

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