GASTRO&HEPA-News
Endoscopic full-thickness resection and clip defect closure in the colon with the new FTRD system: Experimental study.
Schurr
MO, Baur FE, Krautwald M, Fehlker M, Wehrmann M, Gottwald T, Prosst
RL. Surg Endosc 2014 [Epub ahead of print]
Ovesco Endoscopy AG, Tübingen, Germany.
Als vor einigen Jahren der Begriff NOTES, „natural orifice transluminal
endoscopic surgery“, geprägt wurde, sprossen NOTES-Arbeitsgruppen und
Kongresse wie Pilze aus dem Boden.
Von Chirurgie für Länder mit
limitierten Ressourcen im Gesundheitssystem, narbenfreien Operationen
und endoskopischer Resektion von submukosalen Tumoren war bald die
Rede. Doch dem Hype folgte bald die Ernüchterung und das – sehr
spannende – Thema NOTES verschwand für einige Zeit scheinbar in der
Versenkung. Doch in den letzten Jahren sind einige neue Eingriffe und
auch Devices aufgetaucht, welche die Bezeichnung „natural orifice
transluminal endoscopic surgery“ verdienen. Dazu gehört zum Beispiel
POEM (peroral endoscopic myotomy), die flexibel endoskopische Variante
der Myotomie bei Achalasie. Hierbei wird nach Incision der Mukosa ein
submukosaler Tunnel geschaffen und anschließend die zirkuläre Muskulatur
des Ösophagus durchtrennt. Mittlerweile gibt es gute Daten und die
Methode scheint das Versprochene halten zu können. Was Devices aus dem
Umkreis der NOTES-Entwicklung betrifft, so hat der OTSC (over the scope
clip) eine gewisse Verbreitung erlangt und sich als probates Werkzeug
zum Verschluss größerer Defekte wie Perforationen oder
Anastomosendehiszenzen bewährt.
Eine Weiterentwicklung dieses
Systems firmiert unter dem Namen FTRD – „full-thickness resection
device“. Im Prinzip handelt sich um die Kombination des OTSC mit einer
Schlinge ähnlich der Mukosektomiekappe von Olympus: Der Clip ist ein
modifizierter OTSC aus Nitinol mit zusätzlichen Zähnen zur besseren
Verankerung im Gewebe und einer Schlinge, die in der Kappe liegt und
deren Draht nicht über den Arbeitskanal, sondern außen am Endoskop
geführt ist. Ähnlich wie beim Klippen wurde in der experimentellen
Tierstudie von Schurr et al. ein Grasper benutzt, um das Gewebe in die
Kappe zu ziehen. Durchgeführt wurde die Serie an 12 Schweinen im Colon.
Aufgrund des Außendurchmessers von 21 mm ist das System in dieser
Form für den oberen Gastrointestinaltrakt nicht geeignet.
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