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Fundus nur vorne?

Weniger ist nicht zwangsläufig mehr!


Objective outcomes 14 years after laparoscopic anterior 180-degree partial versus nissen fundoplication: Results from a randomized trial.

Broeders JA, Broeders EA, Watson DI, et al.                                                                                                                 Ann Surg 2013; 258:233-9


Die vordere 180° Hemifundoplikation ist eine im deutschsprachigen Raum eher selten angewandte Form der chirurgischen Antirefluxplastik.

Der Vorteil dieser chirurgischen Variante, die von der australischen Arbeitsgruppe um Watson und Broeders seit Jahren angewandt und untersucht wird, liegt in der relativ einfach durchführbaren Technik und der kurzen Operationszeit sowie einer zufriedenstellenden Reduktion von Refluxsymptomen und niedriger postoperativer Dysphagierate. Am häufigsten finden allerdings die 360° Fund­oplikatio nach Nissen oder die 270° hintere Fundoplikatio nach Toupet Verwendung. Es liegen zwar immer häufiger Studien mit Langzeitergebnissen aller drei Methoden vor, aber noch relativ wenige Daten, ausgehend von prospektiven, randomisierten Studien.

In den letzten 5 bis 10 Jahren haben sich die Nissen (360°) Fundoplikatio und die hintere (270°) Fundoplikatio nach Toupet im chirurgischen Alltag fest etabliert und die einzelnen Arbeitsgruppen und chirurgischen Anwender haben sich mehr oder weniger eindeutig für die Nissen- oder Toupetmethode entschieden. Es wurde durch viele Studien und Publikationen nachgewiesen, dass bei genauer und strikter Indikationsstellung mit beiden Methoden sehr gute Ergebnisse erzielt werden können. Auch hat die breite, fast ausschließlich laparoskopische Anwendung dieser Methoden die Akzeptanz unter Patienten und Zuweisern stetig erhöht, sodass sie heute eine berechtigte Alternative zur rein medikamentösen Therapie (die weiterhin die Domäne in der Behandlung der Refluxkrankheit darstellt) bilden. In Langzeitergebnissen zeigt die technisch aufwendigere Toupetfundoplikation eine etwas schlechtere Refluxkontrolle, aber weniger Nebenwirkungen wie Dysphagie und „gas bloat“; die Nissenfundoplikation wiederum eine bessere Refluxkontrolle bei höherer Dysphagie - und höherer Reoperationsrate. Insgesamt kann eine Patientenzufriedenheit bezogen auf Langzeitreflux- und Symptomenkontrolle in 80 bis 90% erreicht werden.

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Tags: gastro&hepa-news chirurgie fund­oplikatio reflux 

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