GASTRO&HEPA-News
Standard forward-viewing colonoscopy versus full-spectrum
endoscopy: An international, multicentre, randomised, tandem colonoscopy
trial.
Gralnek IM, Siersema PD, Halpern Z, et al.
Lancet Oncol 2014; 15:353-60
Nach wie vor gilt die Coloskopie als die leistungsfähigste Methode, um
die Mortalität an colorektalen Karzinomen zu verringern. Sie entdeckt
frühe Karzinome direkt, vor allem aber verhindert sie die
Karzinomentstehung durch rechtzeitige Entfernung von Adenomen. Daher
ist die möglichst sensitive Entdeckung von adenomatösen Polypen ein
wichtiger Qualitätsindikator.
Patientenbezogene Faktoren (Reinigung des Darms, Kooperation, Sedierung
etc.), untersucherbezogene Faktoren (Coecumerreichrate, Rückzugszeit,
Aufmerksamkeit etc.) und technologiebezogene Faktoren (Auflösung,
Blickwinkel, Abwinkelung etc.) beeinflussen die Ergebnisse.
Die
vorliegende Studie evaluiert ein neues „Full Spectrum Endoscope = FUSE“
der Fa. EndoChoice, GA, USA, im randomisierten Vergleich zu
Standard-Coloskopen mehrerer Hersteller. Dieses Coloskop hat neben einer
konventionellen Vorausblickoptik zwei weitere Linsen und Chips, die
knapp dahinter gegenüberliegend und um 90° gedreht eingebaut sind,
sodass über weite Teile der Zirkumferenz ein 330° Blickwinkel
resultiert. Die Bilder werden für jeden Chip getrennt auf drei
nebeneinander angebrachten Bildschirmen dargestellt, dabei befindet sich
der Vorausblick-Monitor in der Mitte, die beiden seitlichen Monitore
stellen die entsprechenden Seitblickbilder dar. Vorausblickoptik und
Seitblickoptiken überlappen sich gering, nicht jedoch die beiden
Seitblickoptiken untereinander. Im Übrigen ist es ein voll
funktionstüchtiges Coloskop heutigen Standards. Gralnek et al. haben
bereits in vitro und in einer Pilotstudie gezeigt, dass das neue Prinzip
leistungsfähig ist (Gastrointest Endosc 2013 und Endoscopy 2013).
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