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Gastrointestinale Folgen der SARS-CoV-2-Infektion


Die COVID-19-Erkrankung führt meistens zum Auftreten von grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, trockenem Husten, Kurzatmigkeit und Muskelschmerzen. Außerdem können Kopfschmerzen, Geruchs- und Geschmacksstörungen, Schüttelfrost und starke Müdigkeit sowie Bindehautreizung auftreten. Die mittlere Inkubationszeit beträgt 5-6 Tage (zwischen 1 und 14 Tagen). Bei ca. 80% der Patienten kommt es zu einem leichten bis mittelschweren Verlauf der Erkrankung. Bei ca. 14% der Patienten findet ein schwerer Verlauf statt und bei 6% der Patienten kommt es zu einem ARDS mit Multiorganversagen (Huang C; Lancet 2020; 395:497). Die Letalität der Erkrankung schwankt sehr stark in Abhängigkeit von der Kapazität und Qualität der jeweiligen Gesundheitssysteme. Insbesondere in Pflegeheimen konnte eine sehr hohe Letalitätsrate (bis zu 33%) beobachtet werden (Zhou F; Lancet 2020; 395:1054).

Interessanterweise können zwischen 16-33% der Patienten gastrointestinale Manifestationen, wie abdominelle Schmerzen, Diarrhoen und Übelkeit haben (Abbildung). Das Vorhandensein einer gastrointestinalen Symptomatik ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass sich das SARS-CoV-2-Virus zwar primär im Lungengewebe repliziert, sich aber auch im Gastrointestinaltrakt stark vermehren kann (Cha MH; World J Gastroenterol 2020; 26:2323).

Es konnte u. a. gezeigt werden, dass das Virus mit dem ACE2-Rezeptor mit Hilfe der transmembranen Serinprotease-2 (TMPRSS2) interagiert. Die Folge ist die Kolonisierung der gastrointestinalen Schleimhaut und die Möglichkeit der Invasion in die Enterozyten mit Entwicklung entsprechender gastrointestinaler Symptomatik (Cardinale V; Dig Liver Dis 2020; 52:1383). Bei Patienten mit gastrointestinalen Symptomen kommt es auch häufiger zur Detektion von RNA-Viren im Stuhl als bei Patienten mit nur respiratorischen Symptomen (69% vs. 17% ohne Diarrhoe) (D´Amico F; Clin Gastroenterol Hepatol 2020; 18:1663).

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