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„Du wirst, was Du isst!“

Die Qualität der Nahrung beeinflusst den Gewichtsverlauf


Long-term change in both dietary insulinemic and inflammatory potential is associated with weight gain in adult women and men.

Tabung FK, Satija A, Fung TT, Clinton SK, Giovannucci EL.                                                                                          J Nutr 2019; 149:804-815


Dass die Menge der täglich zugeführten Nahrung, gemessen in Joule oder Kalorien, einen Einfluss auf die Gewichtsentwicklung hat („Wer viel isst, nimmt zu!“), ist natürlich unbestritten. Ebenso bewiesen ist, dass z. B. stark zucker- oder fetthaltige Nahrungsmittel Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus, Hyperlipidämie, Atherosklerose u. a. auslösen und verstärken können. Doch wie sieht es mit dem Einfluss der Nahrungsmittel-„Qualität“ auf unseren Gewichtsverlust unabhängig von der Menge aus? Diesbezüglich gibt es kaum gut gemachte Studien über einen längeren Zeitraum, und gerade deshalb wird das Thema sehr kontroversiell diskutiert. Die Tatsache, dass Menschen, die „gesund“ essen, auch weniger Gewicht zunehmen (oder leichter abnehmen), wurde bisher damit erklärt, dass hier das Sättigungsgefühl früher eintritt und somit das Verhältnis zwischen Energieaufnahme und Verbrauch günstiger ist. Ist das die ganze Wahrheit?

Insulin und Inflammation als Risikomarker


Sicher ist, dass Nahrungsmittel mit hohem insulinämischen Potential für den Gewichtsverlauf ungünstig sind, dies drückt ja auch die Berechnung des glykämischen Index aus. Viel Insulin bei gleichen Kalorien führt also zur Gewichtszunahme, so viel ist klar. Doch kann man dieses insulinämische Potential auf eine ganze Diät über Jahre berechnen?

Dazu kommt, dass chronisch inflammatorische Prozesse nicht nur mit der Atherosklerose, sondern auch mit Adipositas und Gewichtsentwicklung verknüpft sind (Hotamisligil GS; Int J Obes 2003; 27:S53). Das „inflammatorische Potential“ einer Diät könnte somit über Jahre auch einen Einfluss auf Übergewicht und Adipositas haben. Es könnte also sinnvoll sein, die gesamte Nahrungszusammensetzung eines Menschen zu erfassen und nicht nur die Menge an einzelnen untersuchten Bestandteilen wie z. B. die Menge an Nüssen pro Tag.

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Tags: nutrition-news ernährung nahrungsqualität gewichtsverlauf gesamtnahrungsmenge 

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