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Schützt Kaffee die Leber – oder doch viel mehr?

Vom Gift zum rezeptfreien Allheilmittel: Kaffee macht Karriere


Jeder Mitteleuropäer genießt pro Jahr ca. 160 l Kaffee, knapp einen halben Liter pro Tag. Kaffee ist nach Wasser das weltweit populärste Getränk; käme Kaffee aus der Leitung, wäre die Reihung wahrscheinlich umgekehrt. Nur: Genuss kann in unserem Kulturkreis doch nicht gesund sein, oder?

Mit Bestimmtheit und Überzeugung beschwor die (un-)akademische Medizin über viele Jahre Kaffeegenuss als wesentliche Ursache von hohem Blutdruck und Myokardinfarkt, Gefäßverkalkung, Nervosität, Magengeschwüren und bösartigen Erkrankungen, namentlich Pankreas- oder Magenkarzinome.

Die Experten von gestern sind lange in Pension, bleibende Evidenz haben sie leider kaum hinterlassen. Die ständigen Warnungen haben jedoch den Zusammenhang von Kaffee und Krankheit als bedingten Reflex in weiten Teilen der Bevölkerung installiert. Selbst 36% der Mediziner glaubten noch 2007 die damals bereits widerlegte Behauptung, dass Kaffeegenuss das allgemeine Krebsrisiko erhöhen würde.

Einschränkend muss gesagt werden, dass eine positive Assoziation zwischen Kaffeekonsum und Zigarettenrauchen, körperlicher Inaktivität und ungesunder Ernährung besteht, deren statistische Korrektur oft nicht erfolgte, und dass keineswegs alle Studien positive Wirkungen von Kaffee berichten. Bekanntermaßen können Korrelationsstudien auch keine Kausalität nach­weisen.

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Tags: nutrition-news 

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