Konsultation von Diätassistentinnen im Krankenhaus

Die gesundheitsfördernde Relevanz von Diätassistentinnen im klinischen Sektor, insbesondere bei mangelernährten Patienten, ist in mehreren Studien nachgewiesen worden (Johansen N; Clin Nutr 2004; 23:539). Dabei konnten der Ernährungsstatus von stationären Patienten und die Lebensqualität durch eine rechtzeitige Anforderung von Diätassistentinnen verbessert werden (Persson M; Clin Nutr 2007; 26:216; O‘Flynn J; Clin Nutr 2005; 24:1078; Starke J; Clin Nutr 2011; 30:194; Ravasco P; J Clin Oncol 2005; 23:1431). Eine Studie von Ravasco P und Kollegen konnte zeigen, dass eine individuelle Ernährungsberatung bei Patienten mit Kopf-Hals-Karzinomen unter Chemotherapie die Toleranz der Chemotherapie und die Lebensqualität signifikant verbessert (Head and Neck 2005; 27:659).

Trotz dieser nachgewiesenen Effektivität verbleibt die Frage, ob Diätassistentinnen im klinischen Alltag im geeigneten Ausmaß angefordert werden. Frühere Studien zeigten, dass die klinische Expertise von Diätassistentinnen oft unterschätzt wird, was zu einem suboptimalen Anforderungsprofil führen könnte (Kellerer H; J Hum Nutr Diet 2014; 27:192).

Die Gründe und Einflussfaktoren für die Anforderung von Diätassisten­­t­innen sind weitestgehend unbekannt. Die hier vorgestellte multizentrische Kohortenstudie untersuchte, welche Einflussfaktoren für die Konsultation von Diätassistentinnen in internistischen und chirurgischen Stationen verantwortlich sind. 947 Patienten in 18 kanadischen Krankenhäusern der Akutversorgung wurden befragt.