Muskelmasse in Relation zum Körpergewicht als Prädiktor der Mortalität im Alter

Mit zunehmendem Alter nimmt die Funktionskapazität verschiedener Organsysteme sukzessive ab. Ein Hauptmerkmal des Alterungsprozesses aus leistungsphysiologischer Sicht ist die Abnahme der Ausdauer- und Kraftleistungsfähigkeit. Je inaktiver der Lebensstil, desto frühzeitiger zeigen sich altersbedingte Veränderungen. Ab dem 50. Lebensjahr nehmen Muskelmasse und Muskelkraft im Bevölkerungsquerschnitt jährlich um etwa 1,5% ab, letztere ab dem 70. Lebensjahr sogar um etwa 3% (Mitchell WK; Front Physiol 2012; 3:260).

Dieser altersassoziierte Verlust an Muskelmasse und besonders auch an Muskelkraft wird als Sarkopenie bezeichnet. Bei der Sarkopenie handelt es sich nach heutiger Einschätzung um einen primären Alterungsprozess, dessen Ausprägung durch Komorbidität und körperliche Inaktivität verstärkt wird. Neben einer unzureichenden Versorgung mit Makro- und Mikro-Nährstoffen spielen Umbauvorgänge im Bereich des peripheren Nervensystems und der Muskulatur sowie Veränderungen der Zytokin- und Hormon-Konstellation eine wesentliche Rolle (Bauer JM; Dtsch Med Wochen- schr 2008; 133:305).

Die UCLA-Forscher, Srikanthan und Karlamangla, untersuchten im Rahmen einer Längsschnittstudie eine große Stichprobe älterer Menschen, die Aufschluss über den Stellenwert der Muskelmasse in Relation zum Körpergewicht für die Sterblichkeit geben sollte. Die projektspezifischen Daten stammen aus der National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES III), die 4.321 Personen im Alter von 55 (Männer) bzw. 65 (Frauen) Jahren und älter umfasst. Es wurden nur Personen mit einem Body-Mass-Index von 18,5 kg/m² oder mehr in die Analyse eingeschlossen. Ausgeschlossen wurden Personen, die frühzeitig, in den ersten zwei von zehn Jahren Nachbeobachtung, verstorben sind. Insgesamt wurden 3.659 Teilnehmer in die Auswertung aufgenommen.