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Ermöglichen Aminosäuren Nephro-PROTECTION?


A randomized trial of intravenous amino acids for kidney protection.

Landoni G, Monaco F, Ti LK, Baiardo Redaelli M, Bradic N, Comis M, Kotani Y,
Brambillasca C, et al.

N Engl J Med 2024; 391:687-698

 

Die Nierenfunktion ist entgegen landläufiger Meinung für eine Person keine fixe Größe, sondern wird durch die metabolischen Erfordernisse modifiziert. Dies betrifft vor allem den Anfall osmotisch aktiver Endprodukte, also vorwiegend von Harnstoff. Eine erhöhte Zufuhr von Protein führt zu einer gesteigerten Bildung von Harnstoff und gegenüber dem Fastenzustand zu einer Erhöhung der renalen Durchblutung, der kortikalen und medullären Oxygenierung und glomerulären Filtration (Fliser D; J Am Soc Nephrol 1993; 3:1371). Dieser Effekt kann ebenso durch eine Infusion von Aminosäuren (AS) erzielt werden (Jufar AH; Acta ­Physiol [Oxf] 2023; 237:e13919). Die Differenz der Nierenfunktion zwischen Fastenbedingungen und jener nach Proteinbelastung wird als renale Reservekapazität (RRC) (bzw. auch renal functional reserve RFR) bezeichnet (Sharma A; Nephron Clin Pract 2014; 127:94).

Die RRC macht bei Gesunden immerhin etwa 25% der basalen Nierenfunktion aus. Diese Steigerung ist allerdings ein Indikator für „Nierengesundheit“, bei Einnierigkeit oder akut bzw. chronisch geschädigter Niere findet sich keine Erhöhung der Nierenfunktion durch eine hohe Proteinzufuhr (Sharma A; Nephron Clin Pract 2014; 127:94). Auch kann es funktionell zu einer Verminderung der RRC bei Zustandsbildern mit Aktivierung des RAAS und renaler Vasokons­triktion oder auch durch eine vasokons­triktorische Therapie kommen (Samoni S; J Nephrol 2021; 34:403).

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Tags: nephro-news nephrologie aminosäuren nephroprotektion nierenfunktion erhöhte as-zufuhr intensivpatienten 

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