NEPHRO-News
Chronische Nierenerkrankungen stehen in engem Zusammenhang mit dem
Ernährungsstatus und von ernährungsbedingten Faktoren. Es kommt zu einer
veränderten Protein- und Energiehomöostase, einem gesteigerten
Proteinkatabolismus, Säure-Basen-Störungen und vielfältigen hormonellen
Dysfunktionen. Bei Kindern werden Wachstum und Entwicklung behindert
(Kalantar-Zadeh K; N Engl J Med 2017; 377:1765).
Die
Akkumulation von stickstoffhaltigen Endprodukten aus dem diätetischen
und endogenen Proteinkatabolismus kann Geschmacks- und Geruchsempfindung
verfälschen und den Appetit vermindern. Die Nährstoffresorption durch
den Gastrointestinaltrakt ist gestört, das intestinale Mikrobiom ist
verändert und die Funktion der Darmepithelien beeinträchtigt (Vaziri ND;
Am J Nephrol 2013; 37:1).
Häufig kommt es zu einem Abbau der
Muskel- und Fettmasse, der durch die Begleiterkrankungen und die
Gebrechlichkeit, die mit dem fortgeschrittenen Alter vieler Patienten
mit chronischen Nierenerkrankungen einhergeht, noch verstärkt wird.
Daher ist der Ernährungsstatus beeinträchtigt, ein „Protein-Energy
Wasting PEW“ ist häufig zu beobachten, was die Notwendigkeit von
ernährungstherapeutischer Ernährungsanpassung in dieser vulnerablen
Bevölkerungsgruppe unterstreicht (Fouque D; Kidney Int 2008; 73:391).
Eine
Ernährungstherapie kann helfen, die Urämie und deren Komplikationen wie
Störungen des Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushaltes, des Mineral- und
Knochenstoffwechsels und des Wachstums zu verbessern. Diätetische
Maßnahmen können auch zur konservativen Behandlung der Urämie eingesetzt
werden, wenn der Übergang zur Dialyse verzögert oder vermieden werden
soll.
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