NEPHRO-News
Bei der fokal-segmentalen Glomerulosklerose (FSGS) kommt es bei 40-70%
der Patienten zu einer Progression der Erkrankung bis zur terminalen
Niereninsuffizienz (Kitiyakara C; Am J Kidney Dis 2004; 44:815). Man
unterscheidet primäre von sekundären FSGS-Formen. Bei einer primären
FSGS kann häufig keine eindeutige Ursache ausgemacht werden (auch
“idiopathisch” genannt). Hingegen konnten verschiedene Ätiologien
identifiziert werden, die sekundär zu einer FSGS führen können, wie
genetische Ursachen (siehe unten), virale Infektionen, bestimmte
Medikamente und hämodynamische Adaptierung mit Reduktion der renalen
Masse und Hyperfiltration (D´Agati VD; N Engl J Med 2011; 365:2398). Für
gewöhnlich handelt es sich bei einer Rekurrenz einer FSGS nach einer
Nierentransplantation um eine primäre FSGS, wobei die Rekurrenzrate mit
ca. 30% sehr hoch ist (Choy BY; Am J Transplant 2006; 6:2535).
Das
klinische Leitsymptom ist eine progredient zunehmende Proteinurie, oft
auch das Vollbild eines nephrotischen Syndroms, welches häufig schon
wenige Tage nach Transplantation auftreten kann (Kaplan-Pavlovcic S;
Transplant Proc 2002; 34:3122). Elektronenmikroskopisch kann jedoch eine
Fußfortsatzverschmelzung der Podozyten schon innerhalb weniger Stunden
nach der Reperfusion auftreten. Diese sehr frühe histologische
Veränderung ist prädiktiv für das Auftreten einer Proteinurie im
nephrotischen Bereich ca. 3-7 Tage später mit einer Sensitivität von 71%
und einer Spezifität von 92% (Chang JW; Transplantation 2012; 93:1238).
Eine
Rekurrenz der FSGS nach einer Nierentransplantation ist assoziiert mit
einem erhöhten Risiko für den Verlust des Transplantats (Abbott KC; Am J
Kidney Dis 2001; 37:366). Daten aus Australien und Neuseeland (ANZDATA)
zeigen eine Inzidenz des Graftverlustes aufgrund einer Rekurrenz von
12.7% (95% CI 7.3-21.6) innerhalb von 10 Jahren. Zudem war das Risiko
eines Graftverlustes bei der Rekurrenz einer FSGS doppelt so hoch,
verglichen mit der Rekurrenz einer anderen Glomerulonephritis (HR 2.03,
95% CI 1.19-3.44) (Briganti EM; N Engl J Med 2002; 347:103).
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