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Nierenbeteiligung bei rheumatischen Erkrankungen


In Deutschland leiden etwa 1,5 Millionen Menschen an entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Mit Ausnahme der rheumatoiden Arthritis (RA) stellen die übrigen Entitäten aus diesem Formenkreis ganz überwiegend seltene bis sehr seltene Krankheitsbilder dar. Gerade für die Prognose dieser Erkrankungen sind primär nicht der Gelenkbefall, sondern eine adäquate Kontrolle der chronischen Inflammation und Manifestationen an den inneren Organen von entscheidender Bedeutung. Die Häufigkeit einer Nierenbeteiligung ist bei den unterschiedlichen Krankheitsbildern sehr variabel und umfasst sowohl glomeruläre wie auch tubulo-interstitielle Schädigungsmuster (Abbildung 1).

Es wird empfohlen, Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen regelmäßig auf das Vorliegen einer Nierenbeteiligung zu screenen. Dies umfasst sowohl anamnestische Angaben (Diurese? Ödeme? neu aufgetretene / sich verschlechternde Hypertonie?) wie auch Laborbestimmungen (Retentionsparameter, Elektrolyte, Proteinurie-Quantifizierung, Urinsedimentanalyse, ggf. Mikroskopie des Urinsediments). Sollten sich hierbei auffällige Befunde zeigen, ist eine interdisziplinäre, rheumatologisch-nephrologische Patientenbetreuung, ggf. sogar an spezialisierten Zentren, zu empfehlen.

Am Beispiel der RA, der häufigsten entzündlich-rheumatischen Erkrankung, wird eindrucksvoll belegt, inwieweit unser zunehmendes Verständnis der Erkrankung, deutlich stringentere Therapieziele sowie die inzwischen verfügbaren, hoch-effektiven konventionellen und biologischen Basistherapeutika die Inzidenz einer Nierenbeteiligung zurückdrängen. Die „klassische“ renale Spätmanifestation der RA ist die AA-Amyloidose, die mittels Kongorot-Färbung der Amyloidfibrillen in der Nierenbiopsie diagnostiziert wird. Auch für die ankylosierende Spondylitis oder die juvenile idiopathische Arthritis sind Assoziationen mit der AA-Amyloidose beschrieben. Prädisponiert sind insbesondere RA-Patienten mit besonders floridem, Gelenk-erosivem Verlauf mit persistierend hoher bzw. nicht ausreichend gut kontrollierter inflammatorischer Aktivität.

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Tags: nephro-news nephrologie arthritis rheumatoid inflammation 

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