Themen der aktuellen Ausgaben

 

Peritonealdialyse-Katheterimplantation und perioperatives Management


Der Peritonealdialyse(PD)-Katheter gilt als die „Lebensleine“ des PD-Patienten, das PD-Katheterüberleben als die „Achillesferse“ eines erfolgreichen PD-Programms. Der Erfolg eines PD-Programms ist jedoch auch abhängig von der zeitgerechten und fachgerechten Implantation des PD-Katheters, von der Erfahrung des Chirurgen oder interventionellen Nephrologen, der den PD-Katheter implantiert, und vom perioperativen Management. Wichtig ist zunächst die präoperative Vorbereitung des Patienten für den Eingriff. Das Absetzen von Thrombozytenaggregationshemmern wird widersprüchlich gesehen, entspricht jedoch den Erfahrungen einzelner Zentren. Die individuelle Situation des Patienten ist dabei zu berücksichtigen. Bei chirurgischer PD-Katheterimplantation in Vollnarkose ist die internistische OP-Freigabe erforderlich.

Die geplante PD-Katheteraustrittsstelle sollte nach Begutachtung der Bauchwand (Hernien? Narben?) am sitzenden Patienten markiert werden. Fragen nach der wenigsten mechanischen Belastung sollten gestellt werden (z. B. auf welcher Seite schläft der Patient?). Auf Hautfalten ist zu achten, da PD-Katheteraustrittsstellen, die in Hautfalten zu liegen kommen, vermehrt zu Exit-Site-Infektionen disponieren. Mögliche Reibungsflächen der PD-Katheteraustrittsstelle sollten vermieden werden. Daher ist es für die Lokalisation der PD-Katheteraustrittsstelle wichtig zu wissen, ob Hosenbund oder Strumpfhose über oder unter dem Nabel liegen bzw. enden. Vor PD-Katheterimplantation empfiehlt es sich, jeweils einen Nasen- und Nabelabstrich zu machen, um Staph. aureus-Carrier zu identifizieren und je nach Zentrumsstandard zu therapieren.

Vor dem operativen Eingriff sollten Darm und Blase entleert werden, wobei die großzügige Verwendung von Laxantien bei der Vorbereitung des Patienten empfohlen wird, da durch Stuhlgefüllte Darmschlingen und die Obstipation der Patienten die frühe PD-Katheterfunktion nach Implantation durch Kompression der PD-Katheterlumina durch die Darmschlingen beeinträchtigt werden kann (McCormick BB, J Am Soc Nephrol 18:3023-3025, 2007). Die präoperative antibiotische Therapie erfolgt ebenfalls zentrumsabhängig (z. B. mit Vancomycin oder einem Cephalosporin der 1. Generation).

Melden Sie sich an um weiter zu lesen ...

Tags: nephro-news nephrologie hus urämisches syndrom mikroangiopathie thrombose thrombozytopenische purpura 

© Medicom VerlagsgmbH

 
Medicom

Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.

Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.

  • ÖsterreichÖsterreich
  • ÖsterreichDeutschland
  • ÖsterreichSchweiz
  • ÖsterreichAndere