NEPHRO-News
Nichtsteroidale Antiphlogistika (im folgenden abgekürzt als NSAIDs =
nonsteroidal antiinflammatory drugs) werden täglich von 17 Millionen
Amerikanern eingenommen, hochgerechnet entspricht dies etwa 8 Millionen
Deutschen! Hieraus erklärt sich, dass auch eher seltene Nebenwirkungen
der NSAIDs eine hohe gesundheitspolitische Bedeutung haben. Bei der
Analyse von stationären Aufnahmen in Merseyside, Großbritannien, fanden
sich in immerhin 6,5% Medikamentennebenwirkungen als Aufnahmegrund
(n=1225), davon knapp 30% bedingt durch die Einnahme von NSAIDs
(gastrointestinale, renale Nebenwirkungen) (Pirmohamed M, Br Med J
329:15-19, 2004). Die Sterblichkeit der Patienten, die wegen
Medikamentennebenwirkungen aufgenommen worden waren, betrug 2,3%.
In der folgenden Übersicht sollen die wesentlichen renalen
Nebenwirkungen, insbesondere die Nephrotoxizität der NSAIDs, besprochen
werden (vgl. Tabelle 1). NSAIDs, aber auch COX-2 Hemmer, vermindern die
renale Ausscheidung von Prostaglandin E2 und Prostazyklin auf etwa 1/4.
Unter diesen Bedingungen kann die renale Perfusion, insbesondere in
klinischen Situationen wie bei Herzinsuffizienz, Leberzirrhose und
Niereninsuffizienz, wo eine gegenregulatorisch gesteigerte renale
Prostaglandinbildung kritisch notwendig ist, nicht aufrechterhalten
werden (Krämer BK, Kidney Blood Press Res 27:43-62, 2004). Ebenso wird
die tubuläre Natrium- und Kaliumsekretion beeinträchtigt und das
Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) unterdrückt.
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Tags: nephro-news nephrologie toxikologie nephrotoxizität antiphlogistika analgetika
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