Kardiopulmonale Reanimation:

Als endogenes Hormon des Nebennierenmarks und seit Jahrzehnten synthetisch hergestelltes Katecholamin (­Friedrich Stolz, 1904) wird Adrenalin (lat. ad „zu“, ren „Niere“) seit ca. 1960 in der Reanimatologie angewandt. Basierend auf der positiv inotropen und vasokonstriktorischen Wirkung soll durch die Gabe von Adrenalin versucht werden, eine hämodynamische Stabilisierung im Rahmen der kardiopulmonalen Reanimation (CPR) herzustellen.

Sowohl in der ursprünglichen PARAMEDIC 2-Studie als auch in der 12-Monats Follow-Up-Studie (Vereinigtes Königreich) konnte gezeigt werden, dass Adrenalin das Überleben von Patienten mit außerklinischem Herzkreislaufstillstand (OHCA, out-of-hospital cardiac arrest) verbessert, jedoch nicht das neurologische Outcome (Perkins GD; N Engl J Med 2018; 379:711; Haywood KL; Resuscitation 2021; 160:84).

In dieser groß angelegten PARAMEDIC 2-Studie mit insgesamt 8.014 OHCA-Patienten erhielten 3.999 Patienten Placebo und 4.015 Patienten Adrenalin. Das 30-Tage-Überleben betrug 3,2% in der Adrenalin-Gruppe versus 2,4% in der Placebo-Gruppe (unbereinigte Odds Ratio [OR] für das Überleben, 1,39; 95% Konfidenzintervall [KI] 1,06-1,82; p=0,02). Die Zahl der Patienten, die mit Adrenalin behandelt werden mussten, um einen Todesfall nach 30 Tagen zu verhindern, betrug 112 (95%-KI 63-500).