INTENSIV-News
Angiography after out-of-hospital cardiac arrest without ST-segment elevation.
Desch S, Freund A, Akin I, Behnes M, Preusch MR, Zelniker TA, Skurk C, Landmesser U, et al.
N Engl J Med 2021
[Online ahead of print]
Bei Patienten nach überlebtem prähospitalem Herz-Kreislauf-Stillstand
(OHCA = out-of-hospital cardiac arrest) zeigten mehrere große
Beobachtungsstudien, dass das Fehlen einer ST-Strecken-Hebung das
Vorliegen eines akut aufgetretenen Koronarverschlusses nicht vollständig
ausschließt (Elfwén L; Am Heart J 2018; 200:90). Akute koronare
Läsionen können in 25-58% der Fälle vorliegen (Radsel P; Resuscitation
2018; 126:A3). Bei 4.308 NSTEMI
(Nicht-ST-Strecken-Elevationsmyokardinfarkt) Patienten nach OHCA fand
sich eine relevante koronare Stenose (≥ 90%) in 43,9% der Fälle (Wester
A; Resuscitation 2018; 126:172). Eine PCI (perkutane
Koronarintervention) wurde bei 59,2% dieser Patienten durchgeführt.
Die
Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC) 2020 für das
Management akuter Koronarsyndrome (ACS) besagen, dass „bei hämodynamisch
stabilen Patienten ohne ST-Strecken-Hebung, die nach einem OHCA
erfolgreich wiederbelebt wurden, eine verzögerte Koronarangiographie
(KA) gegenüber einer sofortigen KA in Betracht gezogen werden sollte“
(Collet JP; Eur Heart J 2021; 42:1289).
Ein ACS liegt bei bis zu
60% der OHCA vor, bei denen eine kardiale Ursache identifiziert wurde
(Geri G; Resuscitation 2017; 117:66). Das Vorliegen einer
ST-Strecken-Hebung im EKG nach der Reanimation hat einen guten positiven
prädiktiven Wert für akute Koronarläsionen als Ursache des OHCA
(Zanuttini D; Resuscitation 2013; 84:1250). In der weitaus größeren
Untergruppe der Patienten ohne ST-Strecken-Hebung ist das Spektrum der
Ursachen deutlich breiter und umfasst sowohl kardiale als auch
nichtkardiale Ursachen.
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