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Noradrenalin beim hepatorenalen Syndrom

Gleich gut aber viel billiger als Terlipressin?


Noradrenaline vs. terlipressin in the treatment of hepatorenal syndrome: A randomized study.

Singh V, Ghosh S, Singh B, et al.                                                                                                                                        J Hepatol 2012; 56:1293-8

Department of Hepatology, Postgraduate Institute of Medical Education and Research, Chandigarh, India.


Eine Einschränkung der Nierenfunktion ist ein häufiges Ereignis bei Patienten mit fortgeschrittener Leberzirrhose. Verursacht wird dies durch Infektionen, Blutungen, sowie durch die virale Grunderkrankung und Toxine, aber auch durch die fortgeschrittene Lebererkrankung per se. Bei letzterer Ursache ist das Nierenversagen potentiell reversibel (d. h., bei Beherrschung der Lebererkrankung z. B. durch eine Lebertransplantation kann es zur Normalisierung der Nierenfunktion kommen). Diese Form des Nierenversagens wird als hepatorenales Syndrom (HRS) bezeichnet. Je nach der Zeitdauer bis zum Auftreten einer Niereninsuffizienz wird das hepatorenale Syndrom in Typ 1 (HRS-1; akute Form) und das hepatorenale Syndrom Typ 2 (HRS-2, chronische Form) unterschieden.

Wenngleich die Mechanismen zur Entstehung des hepatorenalen Syndroms in ihrer Gesamtheit nicht vollkommen geklärt sind, so wird die Vasodilation im Splanchnikusstromgebiet als hauptauslösende Ursache angesehen. Dies führt zu einer Umverteilung des Blutflusses aus anderen Organen wie z. B. der Niere in das Mesenterialstromgebiet und über eine zentrale Hypovolämie zu einer Aktivierung der Barorezeptoren und konsekutiver Erhöhung der sympathischen Aktivität, Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteronsystems und nicht osmotische Ausschüttung von ADH. Dies alles bedingt eine renale Vasokonstriktion und damit Verschlechterung der Nierenfunktion (Abbildung 1).

Der Verlust der Autoregulation der Nierendurchblutung bei erhöhter sympathischer Aktivität dürfte eine weitere Rolle bei der Verminderung der Nierendurchblutung - vor allem bei hypotonen Zustandsbildern, wie sie sehr häufig bei Patienten mit Leberzirrhose gefunden werden, spielen.

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Tags: intensiv-news hepatologie nephrologie hepatorenal 

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